Große Geschichten für unsere Zeit
Wenn sich die Frage um Reich und Arm zuspitzt, wird das Bedürfnis nach einfachen Lösungen größer, wird die Idee von homogener Volkszugehörigkeit, die schon immer Wahn und nie Wirklichkeit war, gestärkt, mithin das Andere oder Fremde als schuldig am drohenden sozialen Abstieg ausgemacht und als Sündenbock verfolgt.
Wir zeigen in der Spielzeit 2024/25 große, reiche Erzählungen, um unserer Wirklichkeit zu begegnen. Tom Stoppards Leopoldstadt blickt zurück auf Glanz und Elend einer jüdischen Großfamilie im vergangenen Jahrhundert – mit all den bekannten Schrecknissen, an die zu erinnern auch heute wieder notwendig ist. Virginie Despentes zeigt mit beißendem Humor, dass unsere Wirtschaftsordnung ein Krieg der Reichen gegen die Armen und das Schlachtfeld oftmals der weibliche Körper ist. Selma Kay Matter stellt den weltzerstörenden Menschen als Maß aller Dinge endgültig in Frage und schlägt eine utopisch-tierische Metamorphose vor. Dinçer Güçyeter erzählt das Wirtschaftswunder aus migrantischer Perspektive. Im Tod eines Handlungsreisenden trifft Aufstiegssehnsucht auf Abstiegsrealität. Kae Tempest lässt sprachmächtig und humorvoll klassische Kriegshelden von Frauen gespielt toxische Männlichkeit befragen.Wir widmen uns dem poetisch-politischen Denken der in Münster aufgewachsenen Schwarzen Lyrikerin May Ayim. Und nicht zuletzt entführen uns die Komödien Der zerbrochne Krug und Ein Sommernachtstraum in phantastisch-abgedrehte Welten.
Remsi Al Khalisi
Premieren 2024/25
Hausautor*innen
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