Schauspiel

Zwei Sonnen und ein Untergang

Schauspiel von Kevin Rittberger
PREMIERE
10. November 2023
Uraufführung

Spieldauer: 1 Stunde 40 Minuten, keine Pause

Inhalt

Strahlend blaues Meer und Kokospalmen, dessen Früchte den Geigerzähler ausschlagen lassen: Die paradiesischen Marshallinseln im Südpazifik waren in den 1940er und 50er-Jahren Schauplatz von zahlreichen Atomtests der Amerikaner und sind nun einer der ersten Landstriche, die durch den steigenden Meeresspiegel verschwinden werden. Hätten die Deutschen, die das vermeintliche Inselparadies bereits im 19. Jahrhundert zum „Schutzgebiet“ erklärten, dies schon ahnen können? Fernsehfrau Schattenmeier möchte trotz der menschenverschuldeten Verseuchung die Inseln besuchen, der faszinierenden Zerstörung nahe sein und krasse Bilder einfangen. Eine auf den Inseln verbliebene Mechanikerin, der Naturforscher Cham, sein Gefährte Kadu und ein Blaufußtölpel werden dem Vergessen enthoben und erzählen ihre Geschichte während Kollege Bülent Schattenmeier zwischen KI und Cutterraum vermisst.

Wo nimmt der Krieg, der nie ein kalter war, eigentlich seinen Anfang? Kevin Rittbergers neustes Stück, ein Auftragswerk für das Theater Münster, reist gegen den Zeitpfeil und nimmt das Spannungsfeld zwischen Atom- und Klimakatastrophe voltenreich in den Blick. 

Hier finden Sie Informationen zu den in der Produktion verhandelten Inhalten. Da diese potenziell Teile der Handlung vorwegnehmen können, weisen wir hier kurz darauf hin.

Trailer

Inszenierungsfotos

  • Agnes Lampkin, Clara Kroneck, Ansgar Sauren / (C) Bettina Stöß
  • Alaaeldin Dyab, Ansgar Sauren / (C) Bettina Stöß
  • Alaaeldin Dyab, Clara Kroneck, Pascal Riedel, Agnes Lampkin / (C) Bettina Stöß
  • Ansgar Sauren, Pascal Riedel / (C) Bettina Stöß
  • Clara Kroneck, Agnes Lampkin / (C) Bettina Stöß
  • Clara Kroneck, Alaaeldin Dyab, Agnes Lampkin, Pascal Riedel / (C) Bettina Stöß
  • Clara Kroneck, Ansgar Sauren / (C) Bettina Stöß
  • Pascal Riedel, Alaaeldin Dyab, Agnes Lampkin / (C) Bettina Stöß
  • Pascal Riedel, Annsgar Sauren, Alaaeldin Dyab / (C) Bettina Stöß
  • Pascal Riedel / (C) Bettina Stöß
  • Clara Kroneck / (C) Bettina Stöß

Pressestimmen

  • Grelles Leuchten nach der Bombe

    „Was für einen tollen Handlungsort hat sich Kevin Rittberger ausgesucht, um die Themen seines neuen Stücks Zwei Sonnen und ein Untergang zu verhandeln.“ 

     

    Die deutsche Bühne, 11.11.2023

  • Zerstörte Südseeromantik

    „Atomwaffen, Klimawandel, Kolonialismus und künstliche Intelligenz – es ist nicht wenig, was Kevin Rittberger in „Zwei Sonnen und ein Untergang“ hineinpackt und in Beziehung setzt. [...] Mitten hinein ins Problemgeflecht lässt Rittberger die Journalistin Schattenmeier (Clara Kroneck) reisen. Als Mahnwache wohnt dort nur noch die Hüterin einer Tankstelle (Agnes Lampkin). [...] Das ist durchaus beeindruckend gemacht. [...] Alaaeldin Dyab als aufgekratzter Cutter, Pascal Riedel als behäbiger Archivar und Ansgar Sauren als eigenwillige KI bringen hier neben einer zusätzlichen Reflexionsebene auch noch einiges an Komik in die Aufführung.“ 

     

    Westfälische Nachrichten, 13.112023 

  • Alles nicht so toll, am Bikini-Atoll

    „Rittberger hat die Szenen gewohnt souverän entwickelt, Matthias Köhler hat sie ebenso präzise inszeniert. Dass von dem Abend allen Zuschauenden viele optische Eindrücke in Erinnerung bleiben werden, liegt zudem an der Bühne von Patrick Loibl.“ 

     

    nachtkritik.de, 11.11.2023

  • Kolonialismus, Klimakrise und Künstliche Intelligenz

    „Kevin Rittberger greift in seinem Werk Zwei Sonnen und ein Untergang zum Mittel der Zeitreise, weil er so Konnotationen herstellen kann zwischen Kolonialismus und der Zerstörung der Umwelt durch Atomkraft einer- und der Klimakrise andererseits.

    Der Autor macht es seinem Publikum leicht, sich auf den gewichtigen Themenkomplex einzulassen und ihm zu folgen. Das Ensemble bewältigt diese Aufgabe: Allen „quellen“ Rittbergers Gedanken heraus, als seien sie ihr Inneres.“ 

     

    theater:pur, 13.11.2023

  • Strahlengefahr auf den Marshallinseln

    „Vor allem regiert das Absurde und Groteske in Mathias Köhlers Inszenierung. 

    Zwei Sonnen und ein Untergang ist ein bitterer Kommentar zum Kalten Krieg und unserer Unfähigkeit daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.

    Letztlich erzählt die Uraufführung ein Stationendrama als anschwellende Groteske, von der sich das Premierenpublikum mitreißen ließ.“ 

     

    Westfälischer Anzeiger, 13.11.2023

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