And now Hanau
Eine Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen und dem Theater Oberhausen
Die Vorstellungen in Münster finden im Landgericht Münster statt: Am Stadtgraben 10, 48143 Münster
Spieldauer: 1 Stunde 25 Minuten, keine Pause
Leider müssen wir die geplanten Vorstellungen von And now Hanau im Landgericht am 10.12. sowie am 16.12. absagen.
Wir sind mit unserer Koproduktion vom Goethe Institut nach Istanbul eingeladen worden und werden im Dezember dort gastieren. Ihre bereits gekauften Karten können Sie an der Theaterkasse zu den üblichen Öffnungszeiten zurückgeben. Wir bemühen uns um Ersatztermine und melden uns bei Ihnen, sobald es konkrete Aussichten gibt.
Wir hoffen auf Ihr Verständnis und freuen uns, Sie bald wieder im Theater begrüßen zu dürfen!
Am 19. Februar 2020 ermordet ein Rassist in Hanau neun Menschen: Fatih Saraçoğlu, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Mercedes Kierpacz, Said Nesar Hashemi, Sedat Gürbüz Vili Viorel Păun und ein weiteres Opfer. Der 1969 in Neubeckum/Westfalen geborene Theaterautor, Regisseur, Schauspieler und Arzt Tuğsal Moğul setzt sich in seinen Werken mit den Auswirkungen rassistisch motivierter Gewalt in Deutschland auseinander. In seinem neuesten Rechercheprojekt bearbeitet er das Attentat von Hanau theatral.
Moğul lässt in seinem Stück die Perspektive der Opfer zu Wort kommen und fragt nach den vielen Fehlern, die vor, während und nach dem Anschlag von Seiten der Polizei, Staatsanwaltschaft, Politik und den Medien begangen wurden: Der Attentäter war der Polizei bereits als rechtsextrem bekannt. Wieso wurde er nicht besser überwacht? Wieso war der Notruf 110 in der Tatnacht nicht erreichbar? Wieso war der Notausgang in der Arena-Bar verschlossen? Wie kann es sein, dass Einsatzleute des SEK am Tatort später als rechtsextremistisch entlarvt wurden? In enger Zusammenarbeit mit der Initiative 19. Februar Hanau fragt Moğul nach Konsequenzen und fordert eine lückenlose Aufklärung, damit wir den Opfern und Angehörigen gerecht werden und an sie erinnern.
Bei den NSU-Morden gab es den Prozess im Oberlandesgericht München. Der Täter von Hanau hat sich der Verhandlung und seiner Verurteilung durch Selbsttötung entzogen, eine gerichtliche Aufarbeitung findet nicht statt. Tuğsal Moğul setzt sich mit den Morden nicht in einem herkömmlichen Theaterraum auseinander, sondern wählt ganz bewusst öffentliche Ort in der Mitte der Stadtgesellschaft, das Rathaus in Recklinghausen, den Rathausfestsaal und das Landgericht in Münster.
Mitveranstalter für die Spieltermine im Landgericht: Präsident des Landgerichts Münster Ulrich Schambert
Die Produktion arbeitet das Geschehen in der Nacht des 19. Februars 2020 minutiös auf. Es wird von den neun Morden berichtet. Dabei werden Themen wie Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus auf institutioneller wie individueller Ebene aufgegriffen. Die Zuschauer*innen werden mit Portraitfotos der Opfer konfrontiert.
Künstlerisches Team
Trailer
Inszenierungsfotos
WDR-Beitrag
Eine Koproduktion mit dem Theater Oberhausen und den Ruhrfestspielen Recklinghausen