Schauspiel

Pisten...

Penda Diouf
Wiederaufnahme
24. September 2023
Deutschsprachige Erstaufführung

Deutsch von Annette Bühler-Dietrich

Spieldauer: 1 Stunde

Die französische Dramatikerin Penda Diouf hat einen poetisch­verstörenden Monolog über eine junge Schwarze Westeuropäerin geschrieben, die sich in einer rassistisch geprägten Umgebung nur auf den „Pisten“ des Leicht­athletikstadions stark fühlt und ihrem Idol, dem Sprinter Frankie Fredericks, nacheifert. Sie begibt sich allein auf eine Reise in dessen Heimatland Namibia und wird dort mit der Geschichte des Völkermords an den Herero und Nama durch deutsche Soldaten vor über hundert Jahren konfrontiert. So verknüpfen sich ihre persönlichen Er­fahrungen mit der Geschichte der Kolonialgewalt. „Wann hat diese Reise begonnen?“

  • Theatermonolog „Pisten“ thematisiert unterhaltsam Probleme wie Rassismus - Besser sein, aber nicht auffallen

    Eine Stärke des Stücks liegt darin, dass es das Problem nicht mahnend oder besserwisserisch angeht, sondern erklärend und zudem mit einer Prise Humor. Hinzu kommt eine Schauspielerin, die ihr Handwerk beherrscht und mit ihrer sympathischen Ausstrahlung das Publikum schnell für sich einnimmt. „Pisten“ ist eine sehenswerte Inszenierung. Zum einen, weil sie auf unterhaltsame Weise das Interesse an Themen wie Rassismus und Kolonialisierung weckt. Und zum anderen, weil es einfach Freude macht, Dauenhauer bei ihrem frischen und ausdrucksstarken Spiel zuzuschauen.

     

    Helmut Jasny, Westfälische Nachrichten, 11.10.2022