Schauspiel

Die Dreigroschenoper

Bertolt Brecht (Text) und Kurt Weill (Musik) unter Mitarbeit von Elisabeth Hauptmann
PREMIERE
02. Dezember 2023
nach John Gays „The Beggar‘s Opera”

Spieldauer: 2 Stunden 40 Minuten, eine Pause nach 90 Minuten

Inhalt

Es ist ein Fest der Skrupellosigkeit, des Nachtlebens und der verruchten Liebe – eine Oper der kaltblütigen und erbarmungslosen Verbrecher, die auch gern ein glamouröses Leben hätten oder zumindest ein größeres Stück vom Kuchen des Glücks als ihr Nebenmann. Und wer kann es ihnen verübeln? Denn wer wäre das nicht gerne – ein glücklicher und guter Mensch?

Die beiden Gangster Peachum und Mackie Messer konkurrieren mit unlauteren Mitteln um die Vormacht im Londoner Untergrund: Während Peachum eine Agentur für besonders Mitleid erregende Bettler betreibt, weiß Mackie außerordentlich gut, wie es sich stehlend und mordend auf Kosten anderer leben lässt. Als Mackie und Peachums Tochter Polly heimlich heiraten, verspricht das neu vermählte Paar, Soho auf den Kopf zu stellen – und produziert einen handfesten Skandal im Verbrecher-Milieu. So groß die Lücken im rechtsstaatlichen System, so korrumpierbar sind seine Individuen, deren harten Egoismus und blanken Überlebenswillen Brechts ikonisches Stück aus der Weimarer Republik leidenschaftlich und ehrlich zelebriert. Kurt Weills nicht minder ikonische Musik lädt dazu ein, mit ihnen und ihren Sünden zu schwelgen und auch mitzufühlen: „Ja, da muß man sich doch einfach hinlegen / Ja, da kann man doch nicht kalt und herzlos sein!“

Für die Vorstellung am 02. April 2024 um 19:30 Uhr bieten wir im Rahmen von Theater entspannt als zusätzlichen Service die Übersetzung in Deutsche Gebärdensprache an.
 

Darüber hinaus findet am 20. April 2024 um 19:30 Uhr eine Vorstellung mit zusätzlicher Audiodeskription für blinde und sehbehinderte Besucher*innen statt. Die dazugehörige Tastführung beginnt um 17:30 Uhr. Melden Sie sich gerne unter 0251 59 09 210 oder hickert@stadt-muenster.de an.

Weitere Informationen finden Sie hier: Audiodeskription

Videotrailer

Inszenierungsfotos

  • Ensemble / (C) Sandra Then
  • Samia Dauenhauer, Julius Janosch Schulte, Ensemble / (C) Sandra Then
  • Samia Dauenhauer, Nadine Quittner, Elzemarieke de Vos / (C) Sandra Then
  • Ensemble / (C) Sandra Then
  • DGO_Artur Spannagel / (C) Sandra Then
  • Rose Lohmann / (C) Sandra Then
  • Julius Janosch Schulte, Elzemarieke de Vos / (C) Sandra Then
  • Julius Janosch Schulte / (C) Sandra Then
  • Rose Lohmann, Elzemarieke de Vos, Julius Janosch Schulte / (C) Sandra Then
  • Ensemble / (C) Sandra Then
  • Julius Janosch Schulte, Nadine Quittner, Ensemble / (C) Sandra Then
  • Elzemarieke de Vos / (C) Sandra Then
  • Elzemarieke de Vos, Ensemble / (C) Sandra Then
  • Ensemble / (C) Sandra Then
  • Ensemble / (C) Sandra Then
  • Ensemble / (C) Sandra Then

Backstage Fotos

  • Katharina Brenner_backstage / (C) Sandra Then
  • Nadine Quittner_backstage / (C) Sandra Then
  • Rose Lohmann_backstage / (C) Sandra Then
  • Elzemarieke de Vos_backstage / (C) Sandra Then
  • Ilja Harjes_backstage / (C) Sandra Then
  • Artur Spannagel_backstage / (C) Sandra Then
  • Julius Janosch Schulte_backstage / (C) Sandra Then
  • Samia Dauenhauer_backstage / (C) Sandra Then
  • Elzemarieke de Vos_backstage / (C) Sandra Then
  • Christian Bo Salle_backstage / (C) Sandra Then
  • Katharina Brenner_backstage / (C) Sandra Then

Audio-Einführung

Was passiert bei Theater entspannt?

Einführung in DGS

Pressestimmen

  • Karnevaleske „Dreigroschenoper“ trifft im Theater Münster den richtigen Ton – Ein gut geschmiertes System

    Regisseur Sebastian Schug hat für Münster eine überzeugende Antwort gefunden: Seit Samstag schwingt seine Version des Erfolgsstücks von Bertolt Brecht und Kurt Weill durchs Theater, dass es eine helle Freude ist. […] Daraus entwickelt Sebastian Schug eine schrille Geschichte mit immer wieder herrlich komischen Bildern auf Jan Freeses wandlungsfähiger Bühne und in grellen Kostümen von Nico Zielke – und einem total motivierten schauspielernden Personal, das mindestens ebenso viel Riesenspaß hat wie das Publikum. […] Absolut punkten kann Schugs Inszenierung mit den famosen Darstellern. Julius Janosch Schulte ist der schlacksige Zuhälter in pechschwarzem Glitteranzug, Artur Spannagel als Peachum ein echter Wolf im Schafspelz eines vermeintlich sittsamen Bürgers. Seine Tochter Polly? Elzemarieke de Vos gibt sie als selbstbewusste Göre, Katharina Brenner als ihre Mutter will eigentlich immer nur Schlimmeres verhüten, woran ihre markanten Auftritte keinen Zweifel lassen. Samia Dauenhauer macht aus dem Polizeichef Brown einen Typen, dem alles ziemlich egal ist, Hauptsache, er hat seine Ruhe. Rose Lohmann schlüpft mit Haut und Haar in die Rolle von Browns Tochter Lucy, Pollys Konkurrentin um Mackie Messer. […] Das geht jedenfalls auf und sorgt für etwas, das am Theater Münster lange vermisst wird: ein gerütteltes Maß an wunderbar verspielter Unkorrektheit! Musikalisch ist alles bestens, denn Bettina Ostermeier animiert die farbenreiche Combo im Orchestergraben zu jenem Sound, der Kurt Weills Songs unsterblich macht.

     

     

    Westfälische Nachrichten, Christoph Schulte im Walde, 04.12.2023

  • Das Gebiss der Wassertiere

    Ein toller, fulminanter Abend, der auch deshalb so erfolgreich war, weil der Regisseur sich weitgehend an die Vorlage gehalten hat.

     

     

    Erlesenes, Burkard Knöpker, 03.12.2023

  • Die Dreigroschenoper auf WDR 5 Scala

    „Unbedingt hingehen!" 

     

    WDR 5, Barbara Overbeck, 4. Dezember 2023 

  • Alles ist hier Bordell – Die „Dreigroschenoper“ ist am Theater Münster als knallige Revue angelegt

    Sebastian Schug inszeniert eine „Dreigroschenoper“ für die Generation Z: Ironie butterdick aufgetragen, Grausamkeit zum Lachen. So geht heute Verfremdung. […] Spannagels Peachum kann fromm die Augen verdrehen und ebenso gut im Fransenhöschen Charleston tanzen. […] De Vos‘ Soli bringen das Haus zum Rasen. […] Den finsteren Helden der Moritat, Mackie Messer, spielt Julius Janosch Schulte mit Gothic-Charme als halb Verrückten mit zuckenden Horrorfingern. Er singt gut, wechselt ständig die Nuancen vom scheinheiligen Verfolgten zum aggressiven Tier. Er gibt der Produktion Tiefe, so wie auch Nadine Quittner. Ihre Spelunken-Jenny ist verlebt, verzweifelt, tut alles, um an ihren kaputten Illusionen noch festzuhalten. […] Sehr gefällt die musikalische Begleitung unter Leitung von Bettina Ostermeier, die zwischen Klavier, Akkordeon, Celesta und Harmonium rotiert und für einen schlanken, pointierten Sound sorgt.

     

     

    Edda Breski, Westfälischer Anzeiger, 05.12.2023