Die Oper entstand im Umfeld wohlhabender Menschen und braucht bis heute viele Ressourcen, denn die Kunstform lebt von der Zusammenarbeit vieler Beteiligter. Ohne ihre ersten Mäzene gäbe es heute keine Oper. Früh fand sie aber auch ihre Fans quer durch alle Gesellschaftsschichten. Ihre Melodien wurden außerhalb elitärer Theater gesungen, öffentliche Opernhäuser ziehen bis heute ein vielfältiges Publikum an.

Geschichten rund um Wohlstand und Mangel, inneren und äußeren Reichtum sowie Utopien jenseits sozialer Unterscheidungen, wie wir sie in unserer Spielzeit 2024/25 versammeln, sind also auf Opernbühnen seit jeher am richtigen Ort. Besondere Kostbarkeiten mit Seltenheitswert bieten wir mit Humperdincks Märchenoper Die Königskinder, an der nicht nur Liebhaber*innen der deutschen Spätromantik ihre Freude haben werden, und mit Cavallis Giasone aus der Frühzeit der italienischen Oper. La Bohème und Das schlaue Füchslein werden die Herzen der Fans und Neueinsteiger ohnehin hochschlagen lassen. Und die Revue Wie werde ich reich und glücklich? bietet ganz praktisch einen musikalischen Ratgeber für wichtige Lebensfragen.

Besonders freue ich mich persönlich, dass wir in der Vorweihnachtszeit mit Sasja und das Reich jenseits des Meeres eines der packendsten Kinderbücher der letzten Zeit als Familienopernuraufführung auf die Bühne bringen und so vielen Kindern und Jugendlichen sowie ihren Familien und Lehrkräften einen Einstieg in die besondere Welt des Musiktheaters anbieten können, damit Oper weiterhin für alle da ist.
 

Dr. Katharina Kost-Tolmein