Memory
Der aus dem englischen Sprachraum kommende Begriff ‚memory‘ kann im Deutschen je nach Kontext beispielsweise mit ‚(Daten-)Speicher, Andenken, Gedächtnis, Erinnerung(svermögen) oder Kopf‘ übersetzt werden. Als Leitidee für die neue Premiere von Tanz Münster stehend, kann dieser Begriff im Rahmen der drei verschiedenen Choreografien mit unterschiedlichen Assoziationsketten verknüpft werden. Dabei reist das Publikum durch die Geschichte des Modernen und zeitgenössischen Tanzes des 20. und 21. Jahrhunderts:
Das Programm wird von Doris Humphreys Water Study (1928) eröffnet. Dieses Werk ist ein Baustein des US-amerikanischen Tanzes der Moderne und schlug auch eine Brücke zum deutschen Ausdruckstanz. Die Begriffe des ‚Körpers als Archiv‘, der Identität und des sozialen Miteinanders verbildlicht die Neukreation von Sol Bilbao Lucuix And all the Spirals in the World (UA). Ihre Choreografie befasst sich mit dem Prinzip von Repetition und Variation, dessen Reiz aus dem Spannungsfeld zwischen drei scheinbar identischen Soli und der individuellen Erfahrungswelt der ausführenden Tänzer*innen besteht. Für den dritten Teil kreiert die berühmte Choreografin und Entwicklerin der Bewegungstechnik ‚Countertechnique‘ Anouk van Dijk das Werk Attachment Piece (UA). Darin setzt sie sich in vielerlei Hinsicht mit Fragen nach ‚Zu(-sammen-)gehörigkeit‘ auseinander.
Eine Adaption der Choreografie Anouk van Dijks, die in Zusammenarbeit mit dem LWL-Museum für Kunst und Kultur entsteht, wird ab dem 13. Juni 2025 auch im Lichthof des Museums präsentiert. Dies ist Teil des von der Kunststiftung NRW geförderten Projekts Inside/Out (zur Veranstalung) im Rahmen der Ausstellung Performance People. Ein einzigartiges Erlebnis, das die Grenzen zwischen Tanz, Raum und Publikum in einem außergewöhnlichen Ort – dem Museum – auflöst.
Künstlerisches Team
Besetzung
- Tanz
- Tanz
- zum letzten Mal