Musiktheater

Carmen

Oper von Georges Bizet
Wiederaufnahme
28. Februar 2025
Dichtung nach einer Novelle des Prosper Mérimée von Henri Meilhac und Ludovic Halévy

Spieldauer: 3 Stunden, eine Pause nach 1 Stunde 40 Minuten
  • Feb
  • Fr. 28.2.
    19.30
  • Mär
  • Mi. 12.3.
    19.30
  • Apr
  • Di. 15.4.
    19.30
  • Mai
  • Fr. 9.5.
    19.30

Am 28.02. um 19:30 Uhr findet eine Vorstellung im Rahmen von Theater entspannt statt.

Inhalt

Liebe, Leidenschaft, unerfüllte Erwartungen und betörende Musik: Das sind die Zutaten der weltberühmten Carmen von Bizet, 1875 in Paris uraufgeführt.

Ihre Protagonistin ist die femme fatale par excellence - wilde, verführerische Frau, Projektionsfläche männlicher Fantasien. Sie sagt es aber klar: ihr ist nichts wertvoller als die eigene Freiheit, was ihren Liebhaber Don José schließlich in die Verzweiflung treibt.

Zunächst nur mäßig beachtet, errang die auf der Novelle von Prosper Merimée basierende Carmen international schnell an Beliebtheit. Längst zählt sie zu den meistgespielten Opern – und ist 2024 nach zehn Jahren in einer Neuinszenierung wieder in Münster zu erleben!

Video-Trailer

Inszenierungsfotos

  • Milena Sonia Junge, Opernchor / (C) Martina Pipprich
  • Wioletta Hebrowska, Garrie Davislim / (C) Martina Pipprich
  • Robyn Allegra Parton, Opernchor, Laurent Arcaro / (C) Martina Pipprich
  • Theaterkinderchor Gymnasium Paulinum / (C) Martina Pipprich
  • Wioletta Hebrowska, Garrie Davislim / (C) Martina Pipprich
  • Wioletta Hebrowska, Ensemble / (C) Martina Pipprich
  • Katharina Sahmland, Johann Hyunbong Choi, Opernchor / (C) Martina Pipprich
  • Wioletta Hebrowska, Garrie Davislim, Benjamin Park, Opernchor / (C) Martina Pipprich
  • Wioletta Hebrowska, Laurent Arcaro, Maria Christina Tsiakourma, Katharina Sahmland, Benjamin Park / (C) Martina Pipprich
  • Ensemble / (C) Martina Pipprich
  • Garrie Davislim, Katharina Sahmland, Johann Hyunbong Choi, Robyn Allegra Parton, Benjamin Park / (C) Martina Pipprich
  • Wioletta Hebrowska / (C) Martina Pipprich
  • Ensemble / (C) Martina Pipprich
  • Johann Hyunbong Choi, Robyn Allegra Parton / (C) Martina Pipprich
  • Laurent Arcaro, Wioletta Hebrowska / (C) Martina Pipprich
  • Wioletta Hebrowska, Garrie Davislim / (C) Martina Pipprich
  • v. Wioletta Hebrowska, Garrie Davislim, h. Benjamin Park, Laurent Arcaro, Opernchor / (C) Martina Pipprich
  • Wioletta Hebrowska / (C) Martina Pipprich

Pressestimmen

  • Spannende Neuinterpretation: „Carmen“ in Münster

    Schwalbach ist mit ihrer Neuinterpretation der Story ein Risiko eingegangen, denn bei ihr ist die Titelfigur am Ende nicht tot. Carmen ist durch den Messerstich ihres früheren Geliebten nicht gestorben, sondern blickt geradezu triumphierend von der Tribüne einer Stierkampfarena ins Auditorium. Die Regisseurin zeichnet damit ein starkes Frauenbild und macht auf ein Thema aufmerksam, das aktueller denn je ist: Femizide, also die gezielte Tötung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts. […] Das alles wurde von der Regisseurin so hervorragend herausgearbeitet, dass ihre Inszenierung ein Paradebeispiel dafür ist, wie man eine knapp 150 Jahre alte Oper in die Gegenwart transferiert, ohne dabei mit dem Vorschlaghammer vorzugehen. Interessant ist zudem, dass Schwalbach die beiden ursprünglich als Schmuggler angelegten Rollen des Doncairo und Moralès in einer Person als eine Art Conférencier zusammenfasst, der eine Brücke baut zwischen Handlung und Publikum. […] Neben der inszenatorischen Raffinesse ist es die durchweg starke Riege an Sängerinnen und Sängern, die diese „Carmen“ zu einem Erlebnis macht. Wioletta Hebrowska spielt und singt die Titelrolle fabelhaft. Als Hosen tragende Frau, die aber auch immer mal wieder in einen Flamenco-Rock gesteckt wird, gibt Hebrowska eine überzeugende Mischung aus Femme fatale, Vamp und zarter, verletzlicher Persönlichkeit. Gesanglich strahlt sie mit ihrem Mezzosopran in den Spitzentönen und gefällt auch in der warmen Mittellage. Ebenso mächtig in Darstellung und Gesang ist Robyn Allegra Parton als Micaela, die ihren klangschönen Sopran besonders bei der Arie im dritten Akt glänzen lässt. […]

    Bei dieser geballten Frauenpower hat es Garrie Davislim als Don José wahrlich nicht einfach. Dennoch gelingt es ihm, ein eindrückliches Porträt des Sergeants zu zeichnen und mit heldentenoraler Eindringlichkeit gesanglich zu begeistern. Stark ist zudem Laurent Arcaro, der in der Doppelrolle Doncairo / Moralès einen Conférencier mimt, der die Handlung kommentiert, in sie eingreift und dabei wiederholt die vierte Wand durchbricht. […] Letztendlich lebt „Carmen“ außerdem noch von Georges Bizets mitreißender Musik. Golo Berg leitet das Sinfonieorchester Münster perfekt durch die anspruchsvolle Partitur, die Musikerinnen und Musiker spielen leidenschaftlich, meistern die dramatischen wie emotionalen Höhen und Tiefen mit Bravour. So tragen die Kontraste zwischen lyrischen Passagen und kraftvollen, rhythmischen Abschnitten zur Intensität der Handlung dieser rundum gelungenen Inszenierung bei.

     

     

     

    Dominik Lapp, kulturfeder.de, 08.04.2024

  • Georges Bizets CARMEN in Münster: Entschlackt und effektvoll

    Die [Titelheldin] wehrt sich gegen das Rollenklischee, so wie sich die Inszenierung gegen Femizide auf der Bühne wehrt. [...]

    Eine karge, durchs Konzept entzauberte „Carmen“ ist diese Produktion im Großen Haus aber keineswegs, weshalb der üppige Schlussapplaus auch dem Regieteam gilt. Andrea Schwalbach lässt beherzt an der Rampe spielen, entwirft aber auch effektvolle Chorszenen, die die hauseigenen Ensembles (Einstudierung: Anton Tremmel) und der Paulinum-Kinderchor (Rita Stork-Herbst, Margarete Sandhäger) dankbar nutzen. [...]

    Durchweg scheinen sich der Wagner- und Bruckner-Enthusiast Berg und das Sinfonieorchester Münster entschieden mit dem Wagner-Kritiker Friedrich Nietzsche und seiner „Carmen“-Huldigung verbündet zu haben. „Raffiniert, präzis ...“: Wie er diese Musik charakterisiert, so tönt sie rhythmisch geschärft und bis in die Begleitfiguren hinein exakt aus dem Graben. [...] So können Garrie Davislim als Don José und Robyn Allegra Parton als Micaela deklamatorische Eleganz in ihr Duett legen, werden erst später in ihren großen Arien stärker gefordert.

    Wioletta Hebrowska als Carmen hebt sich schon durch die Kleidung von ihren Kolleginnen ab [...]. Sie braucht ihrem wunderbar ausgeglichenen Mezzosopran keine vokalen Mätzchen abzutrotzen: eine fabelhafte Besetzung. Ähnlich entspannt darf Alik Abdukayumov die Partie des Escamillo singen [...]. Um die Protagonisten herum agiert ein feines Ensemble, in dem Tänzerin Milena Sonia Junge auch die Erwartungen an das folkloristische Element des Stücks bedient. [...] Laurent Arcaro verkörpert diese Rolle [Conférencier] schauspielerisch wie sängerisch stimmig und erntet entsprechend großen Beifall.

     

    Harald Suerland, Westfälische Nachrichten, 29. Januar 2024

  • Freiheitswillen triumphiert

    Andrea Schwalbachs Konzept ist wohldurchdacht und konsequent zu Ende geführt. Auch gelingen einige tolle Bilder. Dabei werden allerdings die Emotionen sehr gedrosselt, als hielte die Ratio stets dämpfend ihre Hand darüber. Die Handlung ist ergänzt durch gesprochene Dialoge. Die machen viel Sinn. […] Sehr stark - auch stimmlich - am Premierenabend ist Robyn Allegra Parton als Micaela. Sie mausert sich vom unbedarften Landei zu einer Frau, die weiß, was sie will. Sanftes Bitten und Flehen kann ihr Sopran genauso intensiv gestalten wie völlige Unnachgiebigkeit. Wioletta Hebrowska lebt die Carmen. Glutvolle und zugleich drohend-grollende Tiefe vermittelt sie genauso wie stählerne Härte und sanftes, fast engelsgleiches Locken in der Höhe - ein absoluter Glanzpunkt des Abends. […] Einen ebensolchen setzen auch die Sänger:innen des Chores und des Extrachores unter Anton Tremmel, die die große Chance, die ihnen Carmen bietet, zur Gänze nutzen: Sie zeigen, wie differenziertes Singen geht, singen nicht nur laut oder leise, sondern entfalten viele Zwischentöne. […] Highlights sind damit noch nicht genug vermerkt. Einen weiteren bietet Golo Berg mit dem Sinfonieorchester Münster. Eine Carmen, die so mit pulsierendem Leben gefüllt ist, kommt einfach perfekt herüber und schlägt das Publikum in den Bann. Dabei geht es Berg und seinen Musiker:innen gar nicht mal zuallererst um das Auskosten tiefer Emotionen. Sie sorgen vor allem für eine grandiose Durchhörbarkeit der Partitur und lassen das Publikum deren kleine und kleinste Kostbarkeiten erfahren - ein wirkliches Erlebnis. […] Eine Carmen, die musikalisch lohnt. Aber auch Andrea Schwalbachs Regiekonzept kann graue Zellen zum Rotieren bringen. Das Publikum jedenfalls feiert diesen Abend.

     

     

    Thomas Hilgemeier, theater:pur.net, 29.01.2024

  • Leidenschaft, Erotik und Mord – Carmen am Theater Münster

    […] Es geht um Klischees, um Erwartungshaltungen, die Carmen erfüllen soll. Die hosentragende Carmen wird öfters in einen schwarzen Flamenco-Rock gesteckt und wehrt sich nach Kräften. Sie lässt sich eben in kein Schema pressen. Wioletta Hebrowska spielt und singt das Fantastisch. Eine starke Frau, sinnlich, erotisch, aber eben nicht der sexy Supervamp, der allen Männern den Kopf verdreht. Hier hört und sieht man auch ihre Verletzlichkeit, ihre Zweifel, ihre Angst in allen Schattierungen von den Spitzentönen bis runter in eine sehr warme und präsente Altlage. Auch ihre Kollegin Robyn Allegra Parton als Micaela kann glänzen und mit den beiden Sängerinnen steht also geballte Frauenpower auf der Bühne. Golo Berg setzt mit dem Sinfonieorchester Münster nicht auf weichgespülten Folklorismus, sondern legt den Fokus auf einen sehr akzentuierten Realismus.

     

     

    Barbara Overbeck, WDR 5 Scala, 29.01.2024

     

     

Zur Premiere am 27. Januar und am 3. März 2024 wird die Partie des ESCAMILLO in der Zweitbesetzung vom Gastsänger Alik Abdukayumov übernommen.

Termine

28
Februar
19.30 Uhr
Großes Haus
Oper von Georges Bizet
  • Musiktheater
12
März
19.30 Uhr
Großes Haus
Oper von Georges Bizet
  • Musiktheater
15
April
19.30 Uhr
Großes Haus
Oper von Georges Bizet
  • Musiktheater
09
Mai
19.30 Uhr
Großes Haus
Oper von Georges Bizet
  • Musiktheater
  • zum letzten Mal