Langes Wochenende der Neuen Dramatik
Das Lange Wochenende der Neuen Dramatik 2025 vereint vier Theatertexte von Nachwuchsautor*innen, die sich der Auseinandersetzung mit Herkunft und Zukunft widmen, Zuschreibungen unterwandern und sich den großen Herausforderungen der Gegenwart – patriarchale Dominanz, (politisches) Erbe, Klimawandel – stellen. Wir warten auf den Knall! Die vier Nachwuchskünstler*innen wagen dies mit ihrem jeweils eigenen Schreiben, mal diskursiv, mal figürlich, aber immer wagemutig, genau beobachtend und mit feinem Gespür für die Gegebenheiten unserer Zeit. Inszeniert werden diese Texte von Regiestudierenden der Folkwang Universität der Künste und Ensemblemitglied Nadine Quittner.
Halb so schlimm. von Anton Fischer / Regie: Asena Yeşim Lappas
Alexander hat auf dem Acker ein Gewehr gefunden – zurückgelassen nach dem letzten Kriegsfilmdreh – und spielt mit seinem Vater „Erschießen“. Zwischen Albtraum des einen und safe space des anderen wird klar, dass aus dem Spiel eines Kindes Ernst geworden ist.
Anti-Klima(x) von Louis Platzer / Regie: Charlotte Weidinger
Jimmy Parton geht auf Reisen, um Country-Star zu werden. Doch das Country ist ein Land, das zur Identifikation nicht taugt. Auf der Suche nach Erfolg und einer kollektiven Erfahrung wird Jimmy von einem Tornado mitgerissen. Ist die Zerstörung ein Moment, das uns endlich von unserem Ich erlöst?
Das Mutz von Malte Schwoch / Regie: Jette Micheel
Das Geschwistertrio Maxim, Maxi und Max hat gemeinsam ein Haus irgendwo im sogenannten Osten geerbt. Zwischen DDR-Geschichte und drohend rechter Gegenwart zeigt ihnen das fabelhafte Mutz, dass sie Vorurteile über Bord werfen müssen.
HYSTÉRA (who's your mommy) von Clara Bender / Regie: Nadine Quittner
Ira besucht einen Müttertreff und reflektiert die eigene Rolle als Nicht-Mutter und Tochter. Wie emanzipatorisch kann Reproduktion sein? Begleitet wird sie vom Chor der Catladies, der die weiblichen Göttinnen anruft: „_frau und katze / _das potenzial zur autonomie“.
HALB SO SCHLIMM
Beleuchtung
- Dunkelheit
- Plötzliche Lichtwechsel
Ton
- Lautstärke & Intensität der Geräusche
- Plötzliche laute Geräusche
- Bedrohliche Atmosphäre
- Sich überlagernde Stimmen
Bild & Video
- Videoprojektion
HYSTÉRA (WHO'S YOUR MOMMY)
Beleuchtung
- Plötzliche Lichtwechsel
Ton
- Plötzliches lautes Rufen
DAS MUTZ
Beleuchtung
- Plötzliches schnell flackerndes Licht
- Dunkelheit
Ton
- Plötzliches laute Geräusche (elektrisches Surren)
Bild & Video
- Videoprojektion
Interaktives & Überraschendes
- Ensemble bespielt den Saal
ANTI-KLIMA(X)
Beleuchtung
- Plötzliche Lichtwechsel (von Bühne ins Publikum, bunte Lichter)
- Abrupte Helligkeit
Ton
- Sich überlagernde Stimmen
Bild & Video
- Videoprojektion
HALB SO SCHLIMM
Es gibt eine Reihe von Beschreibungen körperlicher Verletzungen und Unfälle.
HYSTÉRA (WHO'S YOUR MOMMY)
Es werden geschlechtsspezifische Klischees und Rollenanforderungen an Frauen*, die Kinder bekommen und solche, die sich gegen Kinder entscheiden, thematisiert.
"Stealthing" (ungeschützter Sex durch das heimliche Entfernung von Kondomen) wird ebenfalls thematisiert.
DAS MUTZ
Die Schlachtung eines (fiktiven) Tiers wird humoristisch simuliert (Eingeweide, Konfetti-Blut).
Thematisch verhandelt die Inszenierung die Benachteiligung Ostdeutschlands nach der Wiedervereinigung, fehlende Aufarbeitung und Stereotypisierung sowie die Verfolgung durch Nazis.
ANTI-KLIMA(X)
Künstlerisches Team
In Kooperation mit:
Gefördert im Rahmen von Neue Wege vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.