Schauspiel

Tod eines Handlungsreisenden

Arthur Miller
PREMIERE
22. November 2024
Deutsch von Volker Schlöndorff und Florian Hopf





Spieldauer: 1 Stunde 50 Minuten, keine Pause

Willy Lomans Geschäfte als Handlungsreisender laufen schlecht, schließlich wird ihm nach fast 40 Berufsjahren gekündigt. Willy leiht sich Geld , gibt es als seinen Lohn aus, denn vermeintlich brauchen seine erwachsenen Söhne Biff und Happy ein erfolgreiches, männliches Vorbild. Er flüchtet sich in halluzinierte bessere Zeiten. „In diesem Haus haben wir nie auch nur zehn Minuten die Wahrheit gesagt“, entdeckt Biff das manisch falsche Selbstbildnis des Vaters, erfolgreich, beliebt und stets im Recht zu sein. Dabei ist Willy einsam und plant den Suizid, um wenigstens 20.000 Dollar Versicherungssumme zu hinterlassen. Millers moderner Klassiker lässt den Traum von der aufstrebenden Mittelschicht zersplittern und fragt danach, woraus Lebensträume bestehen können, wenn nicht aus Erfolg und Potenz.

Für die Vorstellung am 27. Februar bieten wir im Rahmen von Theater entspannt  als zusätzlichen Service die Übersetzung in Deutsche Gebärdensprache (DGS) an.

 

Inszenierungsfotos

  • (c) Sandra Then
  • (c) Sandra Then
  • (c) Sandra Then
  • (c) Sandra Then
  • (c) Sandra Then
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Trailer

28
Januar
19.30 Uhr
Kleines Haus
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Einführung 19.00 Uhr
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Februar
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Februar
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März
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Pressestimmen

  • Harald Suerland, „Münster: Packend intensiver Tod eines Handlungsreisenden", in: Westfälische Nachrichten, 24.11.24

    Wie diese von Carola von Seckendorff verkörperte Ehefrau die mitunter aggressiven Ausfälle und Lügen Willys milde hinweglächelt und ihre beiden Söhne zur Achtung vor dem Vater anhält: Das gehört zu den bewegendsten Momenten der Aufführung. Gerade auch, weil Rubino so glaubwürdig zwischen liebevollem Papa und Gatten einerseits und despotischem Familienoberhaupt wechselt.

    Ebenso treffend sind die Charakterporträts des Brüderpaares Biff, den Ansgar Sauren als überforderte Projektionsfigur seines Vaters zeichnet, und Happy -- in der Darstellung Julius Janosch Schultes ein flirrender, sich geschmeidig zwischen den familiären Fronten bewegender Typ.

    Ilja Harjes spielt den kalten Chef ebenso pointiert wie auch die chaplineske Traumfigur von Willys totem Erfolgsbruder. Ihre eigentliche Wucht indes verdankt die Szene dem vorhergehenden Rededuell zwischen Vater und Sohn, in dem Willy von Biff verlangt, sich bei einem Vorstellungsgespräch mit Gehaltsforderungen nicht klein zu machen. Was Willy selbst dann aber auf letztlich entwürdigende Weise tut.

    [Die Inszenierung] zeigt die Psychoduelle beschädigter Seelen und einen Mann, der sich nicht mehr aus den eigenen Verstrickungen befreien kann. Großer Premierenapplaus.

  • Thomas Hilgemeier, „Unausweichlich in den Untergang“, in: theater:pur

    Regisseur und Bühnenbildner Jakob Weiss befreit den Tod eines Handlungsreisenden aus den engen, piefigen 1950er Jahren, legt den Fokus seiner Arbeit auf das Ausleuchten der Charaktere. Und vergisst dennoch nicht, den immensen gesellschaftlichen Druck auf seine Figuren einzubeziehen. […] Rubino gestaltet sensibel einen Willy, der bisweilen sich nicht mehr in der Gewalt hat, sondern schreit, tobt und weint und ab und an Realität und Wunschvorstellung vermischt.

    Jakob Weiss leuchtet Arthur Millers Charaktere bis in die Tiefe aus.

    Unglaublich sensibel und zart setzt Jakob Weiss seine Figuren in Szene, gestaltet jeden Dialog mit Überlegung und detailreich. Die Figuren kommen deshalb dem Publikum sehr nahe, ja frappierend nahe. Eine Inszenierung, die gefangen nimmt und nach dem Besuch eine lange Zeit wirkt. Das Premierenpublikum lässt sich in den Bann schlagen, folgt während der zwei Stunden mit großer Aufmerksamkeit der Handlung. Am Ende entlädt sich die sich stets aufbauende Spannung in frenetischem Applaus. Ein Abend, der ergreift und den Besuch im Theater Münster lohnt.

  • Andrea Kutzendörfer: „Gut erzählter Klassiker über Selbsttäuschung und Scham", in: Die Glocke, 25.11.24

    Jakob Weiss, der auch Regie führte, packt die Geschichte von verlorenen Lebenszielen in eine spektakuläre Kulisse. […] In diesem beengten Raum findet der spannende Schlagabtausch zwischen Loman und seinem Sohn Biff (Ansgar Sauren) statt.

    Raphael Rubino spielt Loman intensiv und beinahe liebevoll als in seinen Visionen Verirrten, der sein Scheitern verheimlicht und auch die Bedürfnisse seiner Söhne ignoriert. Herzzerreißend ist die Szene, in der Willy auf den Knien rutschend seinen Chef (Ilja Harjes) anfleht, die Kündigung zurückzunehmen.

    Der bedrückende, gut erzählte Klassiker von der Einsamkeit der Scham wurde mit viel Beifall bedacht.

  • Achim Lettmann: „Tod eines Handlungsreisenden von Arthur Miller am Theater Münster“, in: Westfälischer Anzeiger, 25.11.24,

    In Münster überzeugt das Spiel um eine psychische Disposition der Titelfigur und eine geschlossene Ensembleleistung – Ilja Harjes zeigt sich als Ben, Howard und Charley wandelbar. Sehr viel Applaus vom Premierenpublikum.

     

  • Martin Burkert: „Theater Münster: Tod eines Handlungsreisenden", in: WDR 5 Scala – Bühne, 25.11.24

    Der Regisseur Jakob Weiss misstraut dem Realismus. […] In diesem Denkraum kann man assoziieren über den Amerikanischen Traum als ein unsicheres Schiff und natürlich auch über die Familie: Was ist sie, Höhle zum Rückzug oder die Hölle?

    Dann erhalten [Ansgar Sauren und Julius Janosch Schulte] einen riesen Szenenbeifall für eine brüderliche Stepp-Nummer.