Fürst Myschkin wird in der Petersburger Gesellschaft immer wieder als „Idiot“ bezeichnet. Nur so lässt sich erklären, dass er zu keiner Lüge imstande ist. Auf der Rückreise von einem Sanatoriumsaufenthalt lernt der Fürst im Zug Rogoschin kennen, der von seiner Leidenschaft zur „beängstigend schönen“ Nastassja Filippowna erzählt. Rogoschin zieht den Fürsten in ein dunkles Beziehungsgeflecht, vor dem ihn auch seine Verwandten um die resolute Generalin Lisaweta Prokowjewna und deren kluger Tochter Aglaja nicht bewahren können. Für alle bleibt er ein gutmütiger „Idiot“, ein heiliger Narr in Christo, der in die moderne Gesellschaft nicht passt, weil er ihr den Spiegel vorhält. Der Idiot ist Dostojewskijs zweite „große Romantragödie“, die die Autorin und Regisseurin Milena Michalek neu bearbeitet und für unsere heutige Zeit erschließt.