Schauspiel

Unser Deutschlandmärchen

Dinçer Güçyeter
PREMIERE
02. November 2024






Spieldauer : 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause

Unser Deutschland·märchen

 

Premiere am 2. November

Vorstellung am 8.11. auch in deutscher Gebärden·sprache

 

Dinçer Güçyeter ist Schriftsteller.

Wir sprechen seinen Namen so aus: Din-tsche Gü-tsche-te.

Der Schriftsteller ist 1979 in Nettetal geboren.

Seine Eltern sind aus der Türkei nach Deutschland gekommen.

Sie haben zu den ersten Gast·arbeitern gehört.

 

Gast·arbeiter waren Menschen,

die aus einem anderen Land gekommen sind.

Sie haben in Deutschland gearbeitet.

Sie wollten nur ein paar Jahre bleiben.

Dann wollten sie in ihr Land zurück·gehen.

Viele Gast·arbeiter sind aber in Deutschland geblieben.

 

Dinçer Güçyeter hat über seine Familie einen Roman geschrieben.

Der Roman heißt Unser Deutschland·märchen.

Der Roman hat einen wichtigen Preis gewonnen.

 

 

Der Roman ist jetzt auch ein Theater·stück

Regisseurin Ruth Mensah hat aus dem Roman

ein Stück für das Theater Münster gemacht.

Das Stück erzählt die Geschichte der türkischen Frauen in Deutschland.

Die Frauen müssen hart arbeiten.

Die Frauen sehnen sich nach ihrer Heimat.

Sie bleiben fremd in Deutschland.

Aber die türkischen Frauen glauben an eine gute Zukunft.

 

 

Leben in einem fremden Land

Manche Stellen im Stück sind traurig.

Andere Stellen im Stück sind lustig.

 

Das Stück sagt:

            So geht es vielen Menschen,

            die neu in Deutschland sind.

            Die Menschen brauchen Mut.

            Sie arbeiten hart.

            Sie tun viel für deutsche Firmen.

            Die Menschen gehören zu Deutschland.

            Auch wenn sie sich oft fremd fühlen.

 

 

Manche Menschen aus anderen Ländern

finden in Büchern eine Heimat.

 

Sie finden die Heimat

in Wörtern aus ihrem Land,

in Liedern aus ihrem Land

und in Gebeten aus ihrem Land.

 

 

 

Übersetzung in Leichte Sprache: Büro für Leichte Sprache – Niederrhein

Prüferinnen:  Carolin Höfels, Michaela Kleutges, Claudia Möller, Claudia Schürmann, Sabine Vogt und Anja Wiegand

leichte-sprache@lebenshilfe-krefeld.de

Inszenierungsfotos

  • (c) Birgit Hupfeld
  • (c) Birgit Hupfeld
  • (c) Birgit Hupfeld
  • (c) Birgit Hupfeld
  • (c) Birgit Hupfeld
  • (c) Birgit Hupfeld
  • (c) Birgit Hupfeld
  • (c) Birgit Hupfeld
  • (c) Birgit Hupfeld
  • (c) Birgit Hupfeld
  • (c) Birgit Hupfeld
  • (c) Birgit Hubfeld
  • (c) Birgit Hupfeld
  • (c) Birgit Hupfeld

Trailer

Audioeinführung

Pressestimmen

  • Stefan Keim, „Theater Münster: Fatma wird gehört“, in: Theater der Zeit, 05.11.24

    Theater mit einem Anliegen, das seine Botschaft dem Publikum nicht um die Ohren pfeffert. Theater, das ohne Vorwissen direkt verständlich ist und sich durchaus Komplexität traut. Ein enorm wirklichkeitshaltiges Deutschlandmärchen.

    Melek Erenay spielt Fatma mit Autorität und verborgener, aber sehr wahrnehmbarer Verletzlichkeit. Manchmal wechselt sie in die türkische Sprache.

    Der Titel „Unser Deutschlandmärchen“ erhebt den Anspruch, dass es sich um mehr als einen biografischen Text handelt. Das löst die Aufführung am Theater Münster schon damit ein, dass neben Melek Erenay keine türkischstämmigen Spieler*innen auf der Bühne stehen. Alaaeldin Dyab kommt aus Syrien, Agnes Lampkin ist in Großbritannien und in der Schweiz aufgewachsen, Katharina Rehn ist Deutsche. Und Daryna Mavlenko, die zwischendurch am E-Bass dem Abend einen rockig-rauen Rhythmus gibt, stammt aus der Ukraine. Regisseurin Ruth Mensah gibt dem Ensemble Raum, die eigene Persönlichkeit einzubringen.

    Die junge Regisseurin schafft es, auf den Punkt zu kommen. Die anderthalb Stunden sind enorm kurzweilig.

  • Andreas Falentin, „Versöhnung von Mutter und Sohn“, in: Die Deutsche Bühne, 03.11.24

    Der Regisseurin Ruth Mensah gelingt vor allem eine fließende Erzählung, sie schafft Strukturen für das Bühnenleben des Buchstoffes, stellt Dinçer am Anfang alleine auf die weiß gehaltene Bühne von Yuni Hwang, fast nackt. Durch eine schmale Öffnung im mächtigen, weißen Rundhorizont dringen dann die Frauen, die Mütter, in alten Trachten, füllen die Bühne mit Farben und mit ihren Geschichten.

    Für diese Perspektive bricht Mensah die chronologische Erzählung des Romans auf, legt die Struktur des Buches offen, aber lässt den Figuren genug Raum, auch genug Humor. Dieser Ansatz funktioniert, weil Alaaeldin Dyab als Dinçer konzentriert und vor allem charmant bleibt, weil Melek Erenay als Fatma eine enorme Präsenz entfaltet und sehr sicher im Timing ist und weil Agnes Lampkin als Großmutter Hanife und Freundin Zeynep so streng und gleichzeitig so gütig ist.

  • Helmut Jasny, „Arbeiten und fremdeln“, in: Westfälische Nachrichten, 04.11.24

    Dazu passt eine Erzählweise, bei der das Ensemble sich souverän zwischen Zeiten und Orten bewegt und mithilfe von Gesang, chorischem und tänzerisch untermaltem Sprechen eine große Bandbreite an Stimmungen erzeugt.

    Neben Melek Erenay und Alaaeldin Dyab als Mutter und Sohn überzeugen Agnes Lampkin, Daryna Mavlenko und Katharina Rehn. Lang anhaltender Schlussapplaus und Blumen von Dinçer Güçyeter, der mit seiner Mutter zur Premiere gekommen war.

  • Stefan Keim, in: WDR Scala Bühne, 04.11.24

    Das Thema ist natürlich etwas, was die Theater gerade besonders interessiert, nämlich ganz besonders den Migrantinnen eine Stimme zu geben.

    Es ist der Regisseurin Ruth Mensah ganz ausgezeichnet gelungen. […] Das Ensemble ist international besetzt […].

    Du musst das Buch nicht gelesen haben, du kannst da eintauchen. Und der Abend ist kurzweilig und extrem unterhaltsam. Er hat eine Botschaft, uns nicht um die Ohren gepfeffert wird. […] Die 90 Minuten gehen wie im Flug vorbei.

  • Thomas Hilgemeier, „Eine Stimme für starke Frauen“, in: Theater pur, 05.11.24

    Gücyeters Text fasziniert vom ersten Wort, zieht magisch an, zwingt zur Auseinandersetzung mit dem Thema. (…)

    Ruth Mensah konzentriert sich in ihrer Inszenierung völlig auf die Rolle der Frauen. (…)

    Gerade deshalb gelingt Mensah eine absolut gerundete Bühnenversion von Unser Deutschlandmärchen. Die ist aufreizend, berührt die Nervenbahnen und nimmt mit. Stark wie der Text sind auch die Frauen, die ihn auf die Bühne bringen: Agnes Lampkin, Katharina Rehn und Daryna Mavlenko lassen keine Zweifel an ihrer Kraft. (…)

    Und dann ist da Fatma, die Mutter des Autors. Ihr gibt er Worte, um ihre Geschichte zu erzählen. Melek Erenay scheint in sich selbst zu ruhen, hat alle Katastrophen ihres Lebens gemeistert, scheint bereit, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Ein wahrer Wirbelwind ist der einzige Mann im Bühnengeschehen: Alaaeldin Dyab ist der Autor, dessen Gedanken wirbeln, sich über sein Zuhause erheben und größer werden. (…)

    Das war ein starker Theaterabend, den das Publikum zu Recht stehend feiert.

     

  • Heribert Brinkmann - „Ein hartes Leben zwischen Anatolien und dem Niederrhein“, in: Rheinische Post, 07.11.2024

    Am Ende applaudierte das Publikum im Kleinen Haus am Theater Münster stehend. Die ausverkaufte Premiere von „Unser Deutschlandmärchen“ war ein großer Erfolg. (…)

    Dramaturg Tobias Kluge hat aus der Romanvorlage eine schlüssige Bühnenfassung erarbeitet, die nur einige Teile auf die Bühne bringt, dabei zeitlich springt und auch Anleihen aus Güçyeters Gedichtbänden aufnimmt. Die junge Regisseurin Ruth Mensah konzentriert sich in ihrer Inszenierung ganz auf die Frauen. (…)