Das Loch in der Leinwand
Was passiert, wenn ein Stummfilmklassiker plötzlich lebendig wird? Wenn Figuren aus der Leinwand treten, die vierte Wand sprengen und ihre Geschichte in Farbe, mit Musik, Tanz und Gesang weiterschreiben?
In DAS LOCH IN DER LEINWAND nehmen junge Menschen zwischen 16 und 23 Jahren das Publikum mit auf eine Reise zwischen Filmillusion und Bühnenrealität. Ausgangspunkt ist ein Eifersuchtsdrama zwischen drei Trapezkünstler*innen, inspiriert vom Filmklassiker Varieté.
Im Zentrum der Inszenierung steht eine kritische Auseinandersetzung mit der filmischen Vorlage. Die Produktion beleuchtet die problematische Darstellung von Machtverhältnissen, Abhängigkeiten und die Inszenierung der Frauenfiguren, die im Original oft sprachlos und handlungsunfähig bleiben. Sexualisierte Gewalt, die im Film unterschwellig bleibt, wird auf der Bühne sichtbar gemacht und reflektiert. Anstelle einer bloßen Reproduktion entsteht so eine Geschichte der Selbstermächtigung. Figuren erhalten eine Stimme, patriarchale Strukturen werden hinterfragt und Wege der Emanzipation aufgezeigt – für die Figuren, für die Darstellenden und für das Publikum.
Das Ensemble vertont den Stummfilmklassiker live und spielt mit dessen Erzählstruktur. Aus Schwarzweiß wird Farbe, aus Stummfilm wird Musiktheater, aus Reproduktion wird Widerstand. Es entsteht ein bildgewaltiges und mitreißendes Spektakel, das die Grenzen zwischen Film und Theater, Fiktion und Realität auflöst und die Bühne zur Kinoleinwand der Zukunft macht.
Das TheaterJugendOrchester-Projekt (TJO) am Theater Münster ist eine spartenübergreifende Musiktheaterproduktion mit jungen Menschen, die singend, tanzend und spielend Teil eines professionellen künstlerischen Prozesses sind.
Folgender Stummfilm wird in der Produktion gezeigt:
Varieté, Regie: E. A. Dupont, Drehbuch: Leo Birinski, E.A. Dupont
Freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung
Ein großes Dankeschön an Marina Dömer für das Schneiden der Filmausschnitte!
Beleuchtung
- Dunkelheit
- Blendendes Licht
- Plötzliche Lichtwechsel
Ton
- Lautstärke der Musik
- Bedrohliche Atmosphäre
Bild & Video
- Großflächige Videoprojektionen
Interaktives & Überraschendes
- Interaktion mit dem Publikum
- Ensemble bespielt den Saal
In „Das Loch in der Leinwand“ wird sexualisierte Gewalt in Form einer Vergewaltigung thematisiert und teilweise inszeniert.
Dies betrifft insbesondere…
- die detaillierte Beschreibung von Übergriffen an weiblich gelesenen Personen
- den künstlerisch angedeuteten Übergriff
- die Andeutung physischer Gewalt (Mord)
- ausformulierte Fragen rund um die Lebensrealität von Opfern sexualisierter Gewalt und dem Umgang mit Täterschaft
- den gesellschaftlichen Umgang mit sexualisierter Gewalt und Täterschutz
- die Inszenierung und Ironisierung von geschlechterspezifischen Rollenklischees
Künstlerisches Team
Es spielen
Ruki Bakir, Iemke Bigalski, Fulya Chasan-Oglou, Helene David, Marina Dömer, Johanna Harjes, Luis Hartwig, Pauline Holtmann, Judith Höping, Sina Knecht, Greta Kreft, Katja Legner, Nadine Mbah, Greta Milz, Paulina Ossege, Catharina Felicitas Paul, Holly Pickup, Lea Schönauer, Valentina Steinhoff, Hannah Sophie Tiesmeyer, Clara Trampert
Theaterjugendorchester
Philipp Aichele, Konrad Bönning, Woojin Chung, Christian Estepa, Yelyzaveta (Lisa) Golovina, Isabel Górriz, Adrian Hees, Sophia Henke, Naria Jeon, Gayeon Kim, Leonie Mersmann, Hongyu Pan, Ana Maria Prieto-Amaya, Izabela Qevani, Ingrid Richter, Till Schuppert, Minsu Son, Julius Steinberg, Milan Steinberg, Julia Waimann, Qi Wang, Jonathan Wolter, Jiseon Woo
Inszenierungsfotos
Trailer
- Junges Theater
- Junges Theater
- zum letzten Mal