Schauspiel

May Landschaften

Penda Diouf
PREMIERE
04. April 2025
Uraufführung





Spieldauer: 1 Stunde 10 Minuten, keine Pause

May Ayim ist der Ausgangspunkt dieses Abends, ein Abend des Erinnerns, ein in sich Hineinschauen und Hinausschauen, eine Landschaft von Erinnerungspunkten aus dem Leben und Wirken der Afro-Deutschen* Lyrikerin, die so viele Leben bewegt und gerettet hat, aber ihr eigenes früh beendete. Dieses Leben war voll, war reich, voller Freude und Liebe, aber auch traurig und kämpferisch. Die französische Dramatikerin Penda Diouf schreibt einen Text über das Erinnern an May Ayim. Mit der Regisseurin Miriam Ibrahim und ihrem Team stellen sie sich darüber hinaus die Fragen, welche Erinnerungen wie wirken, wie sie uns verändern und wer sich wie erinnert? Wie Schwarze Geschichte in Deutschland gelebt und erinnert wird? Was bedeutet es, sich alleine zu erinnern oder in einer Gemeinschaft? Und wie Schwarze Schwesterlichkeit über Generationen verbindet, starke Kreise der Verbundenheit und Liebe zieht. Ein persönlicher und gemeinschaftlicher Abend über eine Schwarze Lebensrealität in Deutschland. Alle sind eingeladen mitzureisen und sich gemeinsam zu erinnern. 

May Ayim war Lyrikerin, Pädagogin, politische Denkerin, Gründungsmitglied der Initiative Schwarze Deutsche und Schwarze in Deutschland. Sie ist in Münster bei einer weißen, katholischen Familie aufgewachsen. Ihre Kindheit und Jugend dort waren von rassistischen Erfahrungen geprägt. Nach dem Studium gelang es ihr, in West-Berlin Teil einer Community zu sein und Kontakte zu Vertreterinnen der internationalen Schwarzen Frauenbewegung wie Audre Lorde zu finden. May Ayim wurde nur 36 Jahre alt und hinterließ ein umfangreiches lyrisches und politisches Werk. 

 

*Der Begriff „afrodeutsch“ wurde gemeinsam mit der US-amerikanischen Schriftstellerin Audre Lorde 1984 aus der Schwarzen Bewegung in Deutschland heraus entwickelt und diente ihr als politische Selbstbezeichnung. Kolonialrassistischen Fremdbezeichnungen, Vorstellungen einer homogenen weißen deutschen Gemeinschaft und der Verdrängung der deutschen Kolonialgeschichte wurde selbstbewusst die Haltung entgegengesetzt, dass Schwarze Menschen historisch und sozialisatorisch selbstverständlich zur deutschen Gesellschaft gehören. Durch die bewusste Anlehnung an „afroamerikanisch“ und den Bezug zur Black Power-Bewegung sollte der Begriff auch mobilisierend und einend wirken. Er umfasste ursprünglich Schwarze Menschen mit einem afrikanischen oder afroamerikanischen und einem weißen deutschen Elternteil. Da sich die afrikanischen Bezüge Schwarzer Menschen in Deutschland jedoch stark ausdifferenziert haben, ist der Begriff Schwarze Deutsche inzwischen verbreiteter.

Quelle. Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit (IDA), „Afrodeutsch“, in Glossar. https://www.idaev.de/recherchetools/glossar [Letzter Zugriff: 13.02.2025]

 

Zusatz

Für Betroffene von rechter und rassistischer Gewalt und Diskriminierung:

Das Bundesfachnetz Gesundheit und Rassismus informiert und vernetzt zu den Themen Rassismus und psychische Gesundheit.

www.gesundheit-und-rassismus.de

 

Afrodeutsche Geschichte

 

Intersektionalität

 

Mehrfache Diskriminierung

 

Diskriminierungssensible Sprache

 

 

 

 

Gefördert im Rahmen von NEUE WEGE vom Ministerium für Kultur  und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem KULTURsekretariat.

 

Trailer

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Pressestimmen

  • Robin Gerke, Westfälisch Nachrichten, 07.04.2025

    Das Stück von Regisseurin Miriam Ibrahim ist keine Nacherzählung von Ayims Biografie. Vielmehr gestalten die Schauspielerinnen mal poetisch-zart (Sera Ahamefule), emotional und würdevoll (Rakiyat Rasheed) oder mit kerniger Intensität und Humor (Agnes Lampkin) einen Abend voller Erinnerung. [...] Und nach einem letzten, von allen drei gemeinsam gesprochenen Text über May, die in glücklichen Bildern über das Bühnenbild flimmert, Jubel und ausdauernde Standing Ovations.

  • Andrea Kutzendörfer, Die Glocke, 07.04.2025

    Dann sind die drei Schauspielerinnen in einem Video auf Münsters Straßen unterwegs, und man kann auch die junge Sylvia Brigitte Gertrud Opitz in der Stadt vorstellen, in der sie sich als „Afro-Deutsche“ (den Namen hat sie geprägt) so unpassend fühlte. [...] Und es ist eine versöhnliche Idee, den Stoff, der die Bühne des Kleinen Hauses wie Möbel in einem verlassenen Haus überzogen hat, zu lüften und Platz für einen langen Tisch zu machen, um am Ende der Schwarzen Lebensrealität Gemeinschaft entgegenzusetzen.

  • Falk Schreiber, Nachtkritik, 06.04.2025

    Der Münsteraner Theaterabend „May Landschaften“ kann so al Versuch verstanden werden, Ayim mit der Stadt ihrer Kindheit zu versöhnen. [...] Mit Miriam Ibrahim hat das Theater Münster eine Regisseurin verpflichtet, die man als Ayim-Spezialsitin bezeichnen darf […]. Was einen Hinweis darauf gibt, dass diese Theatermacherin versteht, wo der Knackpunkt der Ayim-Rezeption auf deutschen Bühnen ist: Die Autorin ist Lyrikerin, ihre Texte sind nicht in erster Linie fürs Theater gedacht. „May Landschaften“ löst dieses Problem, indem der Abend eben kein Ayim-Stück ist, sondern eines von Penda Diouf [...]Sera Ahamefule, Agnes Lampkin und Rakiyat Rasheed tun gar nicht so, als ob sie klar umgrenzte Figuren darstellen würden, sie nähern sich nicht einer Protagonistin an, sondern Texten, und diese Annäherung unterfüttern sie dann mit der Gefühlswelt von Schwarzen Frauen in einer weißen Umgebung. Irgendwann geht es nicht mehr um Ayim, es geht um gemeinsam durchlebte Erfahrungen von, so Rasheed, „allen, die wie wir aussehen“.

30
April
19.30 Uhr
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Mai
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