Schauspiel

Kinderhäuser

Karen Breece
PREMIERE
15. März 2024
Uraufführung
Altersempfehlung: Ab 18 Jahren
Spieldauer: 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause

Inhalt

Kinderhäuser ist kein alltäg·liches Theater·stück.

Kinderhäuser ist ein besonderes Theater·projekt.

 

Die Autorin von Kinderhäuser heißt Karen Breece.

Sie ist Amerikanerin.

Wir sprechen ihren Namen so aus: Kä – ren Bries.

Karen Breece ist auch die Regisseurin von Kinderhäuser.

 

Ein Stadt·teil von Münster heißt: Kinderhaus.

Kinder sind in Kinderhaus sexuell miss·braucht worden.

Ein Gericht hat vor 3 Jahren

über den Missbrauch in Kinderhaus ge·urteilt.

 

Aber: Über·all in Deutschland

werden Kinder weiter sexuell miss·braucht.

Auch in Kirchen, Kinder·heimen, Kinder·gärten und in Schulen.

Manche Kinder werden von ihrer eigenen Familie miss·braucht.

In vielen Häusern mit Kindern werden Kinder sexuell miss·braucht.

Deshalb hat Karen Breece das Theater·projekt Kinderhäuser genannt.

Die Autorin und Regisseurin hat viel über Kinder·missbrauch gelesen.

Sie hat mit vielen Menschen über Kinder·missbrauch gesprochen.

Zum Beispiel mit den Chefs und Chefinnen aus den Kirchen.

Mit Wissen·schaftlern und Wissen·schaftlerinnen.

Mit Fach·leuten.

Und mit den Opfern.

 

Dann hat Karen Breece die Texte und Gespräche be·arbeitet.

Aus den Texten und Gesprächen

hat sie das Stück Kinderhäuser gemacht:

         Opfer erzählen, was ihnen passiert ist.

 

Das Stück Kinderhäuser fragt:

·        Warum schützen die Chefs von Kirchen Kinder nicht besser?

·        Warum schützen Politiker Kinder nicht besser?

·        Warum schützen Gerichte Kinder nicht besser?

 

Kinder sollen ohne Angst vor Miss·brauch leben.

Was können wir alle dafür tun?

 

 

 

Übersetzung in Leichte Sprache: Büro für Leichte Sprache – Niederrhein

Prüferinnen: Carolin Höfels, Michaela Kleutges, Claudia Möller, Claudia Schürmann, Sabine Vogt, Anja Wiegand

leichte-sprache@lebenshilfe-krefeld.de

Kinderhäuser thematisiert sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen. Explizite Opfer-Berichte und Tatbeschreibungen sind Teil der Inszenierung.

 

Trailer

Audioeinführung

Inszenierungsfotos

  • Ensemble / (C)Sandra Then
  • Martin Schmitz, Melanie Hach / (C)Sandra Then
  • Ensemble / (C)Sandra Then
  • Agnes Lampkin, Melanie Hach / (C)Sandra Then
  • Pascal Riedel, Agnes Lampkin / (C)Sandra Then
  • Clara Kroneck / (C)Sandra Then
  • Ensemble / (C)Sandra Then
  • Ensemble / (C)Sandra Then
  • Martin Schmitz / (C)Sandra Then
  • Melanie Hach, Clara Kroneck / (C)Sandra Then
  • Pascal Riedel, Agnes Lampkin / (C)Sandra Then

Pressestimmen

  • Theater Münster: „Kinderhäuser“ nennt Missbrauch

    Die Uraufführung setzt einen positiven Grundton. David Schwarzens Musik ist melodisch, heiter. […] Das Thema ist komplex, fern eines normalen Alltags. Vieles kann nur angerissen werden. […] Macht wird als Gefahr benannt. […] Manchmal stockt einem der Atem. Aber man ist nicht allein. In der ausverkauften Premiere zeigen sich Menschen, die wissen wollen und sich mit den Opfern solidarisieren. Es gab Standing Ovations für ein notwendiges Projekt.

     

     

     

    Achim Lettmann, Westfälischer Anzeiger, 19.03.2024

  • Schmerzhafter Blick auf Thema Missbrauch

    Die Regisseurin lässt die beiden Betroffenenn auf der Bühne nicht alleine. Sie sind in Gemeinschaft eingebettet - mit Clara Kroneck, Agnes Lampkin und Pascal Riedel. [...] Schauspielerin Agnes Lampkin übernimmt diesen schweren Part. 

     

    Andrea Kutzendörfer, Die Glocke, 18.3.2024 

  • Eine Reise in menschliche Finsternis - Auftragswerk "Kinderhäuser" im Theater Münster uraufgeführt

    Atemlose Stille herrscht, wenn die Betroffenen selbst sprechen. Stationen, Tatorte, Täter und Komplizen von Missbrauch werden durchdekliniert. Die Profis switchen durch viele Rollen, man schaukelt wie Kinder in glücklichster Kindheit. Diskussionen werden abgewickelt, Unorte codierter Treffen benannt: Die panisch-abgesicherte Unsichtbarkeit von Kindesmissbrauch findet ihre höllische Wirklichkeit im „Darknet“. „Vor unseren Augen hat sich alles abgespielt“, resümiert jemand – und irrt: „Normalität“ ist die zuverlässigste Kulisse fürs Anormale.

     

    Günter Moseler, Westfälische Nachrichten, 18.03.2024

  • Leserbrief

    Eine Reise in menschliche Finsternis, die Überschrift der Rezension von G. Moseler (WN 18.3.2024) wird der Aufführung „Kinderhäuser“ im Kleinen Haus noch gerecht.  Die übrige Beschreibung ist allerdings geprägt von der Wahrnehmung des Rezensenten, dass das Stück „gegen kirchliche Institutionen und familiäre Dramen zu Felde“ zieht. Richtig wäre: Das Stück berichtet über das Wegschauen und Dulden in kirchlichen Institutionen, in Familien und in der öffentlichen Jugendhilfe.

    Die Arbeit der Regisseurin und Autorin Karen Breece zeichnet sich durch umfassende Recherchen und differenzenzierte, sensible Aufarbeitung aus. Sie und die jungen Schauspieler*innen sowie die mitspielenden Betroffenen (ehemaliger Ministrant aus dem Münsterland und ehemaliges Heimkind aus dem Vincenz Heim Handorf) verdienen größten Respekt, ebenso die Verantwortlichen beim Theater Münster.

    Es ist an der Zeit, zumindest bei dieser Aufführung genau hinzuschauen, sie hat großes Publikum verdient.

     

     

     

    N.N. an die Westfälischen Nachrichten, privat an die Regisseurin

  • Theater Münster: Ohne Beschönigung - „Kinderhäuser“ von Karen Breece – Regie Karen Breece, Bühne und Kostüme Hannah Judith Wolf, Musik David Schwarz

    [...] Humor in diversen Ausprägungen ist ein weiteres theatrales Element, die beklemmende Atmosphäre in eine des Reflektierens, Positionierens und Eröffnens von Handlungsoptionen zu öffnen. Deswegen scheut Breece auch vor Witzen nicht zurück: „Wie hat es die Nonne geschafft, dass sich der Priester in sie verliebte? Sie hat sich als 10-jähriger Messdiener verkleidet.“ Für das Frauentrio wurde ebenfalls ein komödiantischer Spielduktus gewählt.  [...] Aber die unbeirrbare Deutlichkeit, Verbrechen gegen Kinderleiber und -seelen sowie den erschreckend hilflosen Umgang damit anzuprangern und Schutzmaßnahmen einzufordern, macht den Abend geradezu unerträglich wichtig. Eintrittskarten sind Tickets für einen dicken Hals, ein vor Abscheu tobendes Herz und einen für Zeichen von Missbrauch zu sensibilisierenden Geist.

     

     

    Jens Fischer, Theater der Zeit, tdz.de, 26.03.2024

  • Theaterstück über Kindesmissbrauch am Theater Münster

    Erstmals in Deutschland bringt ein Theater ein dokumentarisches Stück über sexuelle Gewalt an Kindern auf die Bühne. Dabei spielen neben Schauspielern auch Missbrauchsopfer mit. [...] "Am Anfang der Proben war es oft schwer", sagt Martin Schmitz, da habe er manchmal den Probenraum verlassen müssen. Inzwischen ist er froh, dass er durchgehalten hat. "Es hat eine große Wirkmächtigkeit, wenn wir das hier direkt vor dem Publikum erzählen", hofft Schmitz. Es könnte kaum ein schwereres Thema für einen Theaterabend geben und dennoch ist es so wichtig, findet Regisseurin Breece. Sie macht es so, dass man zwischendurch sogar mal lachen kann. Zum Beispiel, wenn es um die Kühe von Melanie Hach geht, die als Mutter von 5 Kindern inzwischen als Bäuerin in Bayern lebt.  Jetzt sind alle sehr gespannt, wie das Stück beim Publikum ankommt. Die Premiere am Freitagabend ist bereits ausverkauft. Danach wird es sieben weitere Aufführungen geben.

     

     

    Heike Zafar, WDR Fernsehen - tagesschau NRW, 15.03.2024

  • Unmögliches für möglich halten. Das Theaterstück »Kinderhäuser« thematisiert sexuellen Kindesmissbrauch in Münster

    Beim Publikumsgespräch nach der Theateraufführung bedankt sich die Schauspielerin Melanie Hach bei den Zuschauern. Dafür, dass niemand während der Vorstellung gegangen ist. Ein ungewöhnlicher Dank. Aber an diesem Abend ist im Stadttheater Münster vieles ungewöhnlich: Das Stück »Kinderhäuser« ist keine fiktionale Dramatisierung, sondern aufgrund gründlicher Recherchen der Autorin und Regisseurin Karen Breece entstanden: Was die Schauspielerinnen und Schauspieler vortragen, entspricht wahren Begebenheiten. Zwei der fünf Darsteller sind zudem keine professionellen Schauspielerinnen, sondern wie Melanie Hach Menschen, die von eigenen Missbrauchserfahrungen berichten. […]

    Das Theaterstück nimmt die geschwätzige Sprachlosigkeit auf, die nach dem Bekanntwerden solcher Taten entsteht: Die drei Profischauspielerinnen schlüpfen in knallbunte Jogginganzüge und die Rolle einer Müttergruppe auf einem Spielplatz in Kinderhaus. Sie echauffieren sich über das geringe Strafmaß, das das Gericht über die vier Haupttäter verhängt hat, sind irritiert, dass der Stiefvater doch im Elternbeirat und die Mutter Kassenwartin der Kleingartenanlage war, und sind sich sicher, dass sie ihre Kinder geschützt hätten. […] Im Kontrast dazu stehen die Erzählungen von Martin Schmitz und Melanie Hach – sicher und ruhig vorgetragen. […] Scham, ahnt man, empfinden wohl auch die Mütter aus Kinderhaus – nur können sie noch nicht so klar darüber reden. […] Anstrengend wird es, als Agnes Lampkin, eine der Profischauspielerinnen, von der Vergewaltigung eines Säuglings erzählt; eine Schilderung, die aus Polizeiakten zusammenmontiert wurde. […] Sehr gelungen ist ein Solo von Clara Kroneck, die eine Szene aus der Recherche der Regisseurin erzählt: wie sie einem priesterlichen Missbrauchstäter beim Abendessen begegnet und auf einmal nicht mehr weiß, wie sie das heikle Thema ansprechen soll. […] Die lebhaften Rückmeldungen beim Publikumsgespräch zeigen, dass der Bedarf dazu groß ist – wohl nicht nur in Münster.

     

     

     

    Christoph Fleischmann, Publik Forum, Nr. 7, 12. April 2024

  • WDR Westart
  • Kurzbeitrag Theater Münster
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