Konzert

4. Sinfoniekonzert

Kunst... macht sichtbar.

»Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.« Einer der wichtigsten Maler des 20. Jahrhunderts, Paul Klee, formulierte damit, was nicht nur für die ihn bewundernden ersten Surrealisten galt, sondern für die bildende Kunst und die Musik im Allgemeinen: Immer soll das Versteckte, Unbewusste gezeigt und ins Bewusstsein gerückt werden. Der streng-leidenschaftliche Tango Alfred Schnittkes, das dramatisch-sehnsüchtige Violinkonzert Peter Tschaikowskys und besonders Modest Mussorgskys »Bilder« tun dies ebenso, wie die surrealen Fotos unserer Bildstrecke. Sie regen unsere Fantasie an. 

GMD Golo Berg

Programm

ALFRED SCHNITTKE (1934–1998)
Polyphonischer Tango für Kammerensemble (1979)

PETER I. TSCHAIKOWSKY (1840–1893)
Violinkonzert D-Dur op. 35 (1878)

MODEST MUSSORGSKY (1839–1881)
Bilder einer Ausstellung (Orch. Ravel, 1922)


Für den deutsch-russischen Komponisten Alfred Schnittke, der stets mit den unterschiedlichsten Stilschichten arbeitete, besaß auch das »Banale« in Form von Gebrauchsmusik eine entscheidende Bedeutung. In seinem Polyphonischen Tango interpretierte er die Rolle seiner Musik »zwischen Kneipe und Konzertsaal«. 

Tschaikowsky schrieb nur ein einziges Violinkonzert, das dafür allerdings zu den bekanntesten und meistgespielten Konzerten dieser Art zählt. Er verfasste das Werk am Genfersee, wo er sich von einer Depression erholte. Die neu gewonnene Lebensfreunde und schöpferische Kraft schlugen sich im edlen Wohlklang des von Innigkeit, Tiefe und lyrischer Gesanglichkeit erfüllten Violinkonzerts nieder, das die in Münster geborene und ausgebildete GWK-Preisträgerin Suyoen Kim äußerst brillant zu interpretieren weiß. 

Ravels Orchestrierung der Bilder einer Ausstellung gilt bis heute als die bekannteste Orchestrierung von Mussorgskys Klavierzyklus. Einige sehen darin sogar den Höhepunkt in Ravels Schaffen für Sinfonieorchester.