Schauspiel

Internat

Serhij Zhadan
PREMIERE
26. Januar 2024
Aus dem Ukrainischen von Juri Durkot und Sabine Stöhr

Fassung für das Theater Münster von Remsi Al Khalisi und Moritz Sostmann nach dem
gleichnamigen Roman.

Spieldauer: 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause

Uraufführung

Inhalt

Das sollten die Zuschauer und Zuschauerinnen wissen

Serhij Zhadan ist Schrift·steller.

Man spricht den Namen so aus: Ser – hih Scha – dan.

Serhij Zhadan kommt aus der Ukraine.

 

Seit 2 Jahren ist in der Ukraine Krieg.

Russische Soldaten kämpfen gegen ukrainische Menschen.

Die russischen Soldaten zerstören die Ukraine.

 

Serhij Zhadan hat einen Roman über den Krieg geschrieben

Der Roman heißt Internat.

Serhij Zhadan hat für Internat den Friedens·preis

des Deutschen Buch·handels bekommen.

 

Der Dramaturg Remsi Al Khalisi hat aus dem Roman

ein Theater·stück gemacht.

Schauspieler und Schauspielerinnen machen bei dem Stück mit.

Und es gibt Puppen in dem Stück.

 

Das Stück ist ganz neu

Das Theater Münster führt das Stück am 26. Januar

zum aller·ersten Mal auf.

Die aller·erste Auf·führung nennt man: Ur·auf·führung.

 

 

Das ist der Inhalt von dem Stück Internat

 

Sascha ist in einem Internat:

         Ein Internat ist eine Schule.

         Die Schüler lernen und leben in der Schule.

Saschas Internat ist in der Ukraine.

Das Internat liegt an dem einen Ende einer Stadt.  

Dann kommt der Krieg in die Ukraine.

Das Internat ist jetzt mitten im Kriegs·gebiet.

 

Saschas Onkel ist der Lehrer Pascha

Pascha soll seinen Neffen Sascha nach Hause holen.

Pascha wohnt am anderen Ende von der Stadt.

Der Weg zum Internat ist kurz.

Aber jetzt gibt es keine Straßen mehr.

Die Häuser liegen in Trümmern.

Pascha braucht einen ganzen Tag bis zum Internat.

 

Der Heimweg ist eine Qual

Pascha und Sascha sind auf dem Weg nach Hause.

Da geraten die beiden mitten in die Kämpfe.

Maschinen·gewehre rattern.

Bomben explodieren.

Soldaten und Kämpfer schießen aus Verstecken.

 

 

Alle haben Angst

Herren·lose Hunde laufen herum.

Die Hunde haben Angst.

Die Menschen haben Angst.

 

Die Menschen wissen nicht:

         Wohin sollen wir gehen?

Die Menschen wissen nicht:

         Wo sind wir sicher?

 

Kommen Pascha und Sascha nach Hause?

Pascha und Sascha lernen sich

auf dem Weg immer besser kennen.

Sie halten in der Gefahr zusammen.

Wie kommen die beiden heil nach Hause?

 

 

 

Übersetzung in Leichte Sprache: Büro für Leichte Sprache – Niederrhein

Prüferinnen: Michaela Kleutges, Claudia Möller, Claudia Schürmann, Sabine Vogt, Anja Wiegand

leichte-sprache@lebenshilfe-krefeld.de

Internat widmet sich Krieg als Themenkomplex, spezifisch dem Angriffskrieg auf die Ukraine. Dabei werden, auch im Spiel mit humanoiden Puppen, die psychischen und physischen Folgen für die (Zivil-)Bevölkerung thematisiert und inszeniert.

Video-Trailer

Inszenierungsfotos

  • Artur Spannagel, Ansgar Sauren / (C) Sandra Then
  • Franziska Rattay, Johannes Benecke, Ansgar Sauren / (C) Sandra Then
  • Johannes Benecke, Artur Spannagel, Frank-Peter Dettmann / (C) Sandra Then
  • Johannes Benecke,Fran-Peter Dettmannn / (C) Sandra Then
  • Artur Spannagel, Franziska Rattay, Ansgar Sauren / (C) Sandra Then
  • Artur Spannanegel, Nadine Quittner / (C) Sandra Then
  • Johannes Benecke, Artur Spannagel, Franziska Rattay / (C) Sandra Then
  • Artur Spannagel / (C) Sandra Then
  • Ensemble / (C) Sandra Then
  • Frank-Peter Dettmann, Ansgar Sauren, Artur Spannagel / (C) Sandra Then
  • Frank-Peter Dettmann, Franziska Rattay / (C) Sandra Then
  • Ensemble / (C) Sandra Then
  • Nadine Quittner / (C) Sandra Then
  • Ensemble / (C) Sandra Then
  • Franziska Rattay, Johannes Benecke, Ansgar Sauren / (C) Sandra Then

Audio-Einführung

Pressestimmen

  • WER VON UNS IST EIN KOLLABORATEUR?

    Am Theater Münster hat Moritz Sostmann jetzt eine höchts poetisch-artistische Bühnenversion des Romans inszeniert. 

    Als starkes Ausdrucksmittel lässt Sostmann vom Krieg deformierte Charaktere auch als kindergroße Puppen mit gealterten Gesichtern auftreten, wie die bittere Zwergenausgabe des Darstellers, der sie bewegt, für sie spricht und buchstäblich neben ihr steht. 

    ... mit Ost-Charme: Johannes Benecke (...) explosive Performerin: Nadine Quittmer (...) kompromisslose Pädagogin: Franziska Rattay

    Es wird finster und wieder hell. Möge Zhadans Held recht behalten! Anhaltender Jubel im Saal.

     

    Kerstin Holm, F.A.Z., 30.01.2024

  • EINMAL VORHÖLLLE UND ZURÜCK

    Dabei schöpft das Ensemble aus einem Füllhorn von Mitteln und verquickt packend Projektionen, Puppenspiel, Schattentheater, Spiel im Publikum, Slapstick, Anleihen bei Graphic Novels, ukrainische Musik. Dieser wogende Mix vermag das multi-sensorische Chaos des Ausnahmezustands ausgezeichnet zu spiegeln. [...] 

    Die Haltung des Publikums zu diesem fulminanten Theaterabend fiel mit minutenlangem Beifall deutlich aus.

     

    Wolfgang A. Müller, Westfälische Nachrichten, 29. Januar 2024

  • VON DER SPRACHLOSIGKEIT ZUR HALTUNG

    Spannagel spielt Pascha als 35-jährigen, der um seine Haltungslosigkeit weiß und sie dabei auch beobachtet, sehr bewegend

     

    Andrea Katzendörfer, Die Glocke, 29.01.24

  • DIE ERFINDUNG DER VERANTWORTUNG IM DONBASS

    Staubtrocken gibt Artur Spannagel das "Weichei", den unentschiedenen, emtscheidungsschwachen Lehrer - und doch gelingt es ihm von Beginn an, dem Publikum seine Figur ganz, ganz nahe zu bringen.

     

    Dietmar Zimmermann, Theater:pur.net, 03.02.2024