Tanz

Furien

Tanzstück von Lillian Stillwell
PREMIERE
17. September 2022
Uraufführung
Spieldauer: 1 Stunde



Aufgrund von Krankheit im Ensemble entfällt die Vorstellung FURIEN am 15. Juni 2023 um 20:00 Uhr im Kleinen Haus ersatzlos.

Bereits erworbene Tickets können an der Theaterkasse gegen Eintrittskarten für den Tanzabend DIE VIER JAHRESZEITEN am So, den 18. Juni, um 16 Uhr eingetauscht oder gänzlich zurückgegeben werden. 

Trailer

Was sind wir, was können wir? Die Tänzer*innen stehen in synchroner Einheit ununterbrochen auf der Bühne, sind geführt, geleitet und getrieben von einer gemeinsamen Mission. Furien ist ein Tanz mit dem Kollektiv im Mittelpunkt. Ein wildes Rudel von rachesuchenden Punks verweigert sich jeder Verwandlung, bis es sich mit einer kosmischen Kraft konfrontiert sieht. Durch das Eingreifen Athenas erfolgt eine Verwandlung: von Rache zu Recht. Barocke Formensprache in Musik, Choreografie und Kostüm sowie griechische Literatur und Architektur bilden die Grundlage für Lillian Stillwells Eröffnungskreation am Theater Münster. Der Sound-Designer Randomhype liefert das elektronische Klangmaterial für den von Aischylos’ Furien aus Orestie und den Furien aus Christoph Willibald Glucks Orfeo ed Euridice inspirierten Tanzabend.

Pressestimmen

  • Lillian Stillwells Tanzabend „Furien“ eröffnet mit viel Applaus die Theatersaison

    Mit einem wuchtigen Spektakel hat die neue Theatersaison und mit ihr die neue künstlerische Leitung in Münster begonnen. […] Lillian Stillwell hat für die archaische Größe der Gefühle, für die wilde Entschlossenheit der Gruppe, ein Bewegungsspektrum von berstender Kraft entwickelt: Mit vielerlei Varianten zwischen Urgewalt und Gymnopaedie stampfen und kämpfen sie im Rund der Arena. Da wechseln Opferrituale mit den Aktionen Einzelner ab – und es ist bewundernswert, wie Stillwell die Gruppe choreografiert, wie sie diesen wuchtigen Bewegungs-Chor den Raum strukturieren lässt. […] Bis gegen Ende die Eroberung gelingt, die Akteure ihre schwarzen Oberteile abstreifen und vergleichsweise gelöst in tänzerische Bewegungen übergehen […] so entsteht nun ein polyphones finales Palaver, das die Aufführung geradezu heiter enden lässt. Choreografin Lillian Stillwell hat mit ihrer begeistert aufgenommenen Eröffnung ein Ausrufezeichen gesetzt und einen markanten Kontrast zu den so eigenständigen wie erfolgreichen Vorgängern […] geschaffen.

     

    Harald Suerland, Westfälische Nachrichten, 19. 9. 2022

  • Furios in die neue Ära

    „Furien“ ist der Auftakt einer neuen Tanz-Ära in Münster mit innovativen, grünen Konzepten. Auch die Ressource Tänzer-Körper soll geschont werden. Wenn das künstlerische Ergebnis so ausfällt, kann es sich sehen lassen. Furios!

     

    Bettina Trouwborst, kultur.west, 11/12

  • Der Widerspenstigen Zähmung – Umjubelter Einstand von Münsters neuer Tanzchefin Lillian Stillwell mit ihrem Stück „Furien“

    Die Furien beginnen mit einem sehr kreatürlichen Bild. […] Wie sich die gleichmäßig atmenden Körper wellenförmig heben und senken, scheinen sie ein einziges schlafendes Wesen zu sein.

    Nachdem einzelne noch vergeblich versucht haben, die weiße Treppenkonstruktion der Bühnenbilder*innen Stella Sattler und Jonathan Brügmann zu ersteigen, organisieren sie sich militärisch. In Reih und Glied marschieren sie stampfend mit bedrohlichen Kampfgesten, und schließlich gelingt ihnen teilweise artistisch, die Treppe einzunehmen. In diesem Prozessaber haben sie sich verändert […].

    Sie zerlegen die Treppe in kleinere Teile, die sie unter sich verteilen, ihre Bewegungen werden gesellig, alle fassen sich an den Händen und bilden fröhliche Reihen. Harmonisch gebändigt steigern sie sich zu geschliffenen Figuren aus dem klassischen Ballett und nehmen Posen altgriechischer Götterstatuen ein.

    Mit großem Dank nahmen Lillian Stillwell und das Ensemble den langen, trampelgestützten Beifall des Premierenpublikums als Ausdruck herzlichen Willkommens entgegen und feiern einen umjubelten Einstand.

    Hanns Butterhoff, tanznetz.de, 22. 9. 2022

  • Andrea Kutzendörfer, Die Glocke, 19. September 2022

    Die Idee, die mit aller Macht durchgesetzt werden soll, symbolisiert das Ensemble mit in die Luft gereckten Armen und Beinen. Ein starkes Kollektiv, das da auf der Bühne aufmarschiert. Begegnen möchte man ihm im wahren Leben nicht. Und dennoch gefällt es Lillian Stillwell, die Tänzer so nah wie möglich ans Publikum heranzuholen. Und wie immer ist es eine gute Idee, denn die Künstler so intensiv wahrzunehmen, ist ein besonderes Erlebnis – zumal viele neue Gesichter darunter sind. […] Mit weit ausgebreiteten Armen wenden sich die Tänzer an die Zuschauer. Es wirkt wie eine Einladung.

Making-of