Neue Dramatik / NEUE WEGE

Dramenlabor 2022

Festival für Neue Dramatik

Im Rahmen des DRAMENLABOR 2022 hat das Schauspiel Münster mit einer Ausschreibung nach szenischen Texten gesucht, um sie jungen und talentierten Regisseur*innen in die Hände zu legen, die wiederum gemeinsam mit dem Ensemble in einer Woche eine kurze Inszenierung oder szenische Lesung realisieren.

Vier hervorragende Texte haben wir ausgewählt und freuten uns auf die Autor*innen Valentin Wölflmaier & Roman Eich, Jette Clasen, Nuria Glasauer und Alejandro Vallejo Barguil. Im DRAMENLABOR wurden vier Stücke zu einem Theaterabend, der mit Gesprächen zwischen Autor*innen, Regisseur*innen und Publikum abgerundet wurde.

STÜCKE BEIM DRAMENLABOR 2022

 

TINYHOUSE

Schauspiel von Jette Clasen

 

Wohnraum ist Kapital, soviel steht fest, das Leben ist Monopoly. Deshalb ist Malte auch sehr glücklich mit seinem Tinyhouse, auch wenn es so klein ist, dass er nur bei geöffnetem Fenster schläft, damit seine Beine heraushängen können. Er lebt Verzicht und möchte sich von der Herrschaft der Dinge befreien. Ohne guten Kaffee allerdings kann er nicht leben. Und sein Tinyhouse steht in der Elisenstraße, die ist hübsch, neu gentrifiziert. Wird Malte sich mit seiner inneren kritischen Stimme versöhnen können, die Selbstreflexion und tägliches Üben von Privilegienchecks anmahnt?

 

Inszenierung Damian Popp

Ausstattung Sophia Debus, Jan Firgau, Kathrin Land

Dramaturgie Astrid Reibstein

Regieassistenz + Abendspielleitung Lena Neukirchen

 

MIT

Malte Joachim Foerster

Erzähler*in Paul Maximilian Schulze

Schwester 1 / Mutter von Schwestern / Luca Isa Weiß

Schwester 2 / Mutter von Schwestern / Mutter von Malte Gabriele Brüning

 

 

 

JEDER SCHRITT IST EIN NEUER ORT

Schauspiel von Alejandro Vallejo Barguil

 

Dieses Stück ist Selbstgespräch, Suada und Diskussion über die Utopiefähigkeit öffentlicher Orte. Zwischen symbiotischer Spannung und normgeprägtem, emotionalen Widerstand erschaffen die Figuren einen neuen Raum, der sich irgendwo zwischen Entscheidungen des Alltags und papiernem Gedankenpalast kaum verrotten lässt. »Wie muss ich handeln, wie diesen Schlüssel manipulieren, um mich hier rauszuholen, um mich aus mir selbst rauszuholen? […] Pass Schlüssel, pass oder passe nicht, erwarte von mir nicht mehr als, dass ich dich festhalte.«

 

Inszenierung Anna Tenti

Ausstattung Sophia Debus, Jan Firgau, Kathrin Land

Dramaturgie Sabrina Toyen

Regieassistenz + Abendspielleitung Franziska Marek

 

MIT

Maria Goldmann

Nele Sommer

Florian Thongsap Welsch

SHANNON UND DIE SCHMETTERLINGE

Schauspiel von Roman Eich & Valentin Wölflmaier

 

Kephalos und Hipplytos, B-Helden der griechischen Antike, trainieren gemeinsam in der Tennisakademie. Akademiechefin Sibylle hat Großes vor mit Ihnen, GOAT sollen sie werden: Gerades Of All Times! Ob ihr Mann Werner dafür der richtige Trainer ist? Zur nächsten Leistungsschauwoche jedenfalls wird erstmal der Turniermodus manipuliert. Allerdings sind da noch die beiden Figuren RE und VW, die sich als Autoren des Stückes vorstellen und vielleicht ganz andere Pläne haben?

 

Inszenierung Jan Holtappels

Ausstattung Sophia Debus, Jan Firgau, Kathrin Land

Dramaturgie Astrid Reibstein

Regieassistenz + Abendspielleitung Niklas Dunschen

 

Sibylle Regine Andratschke

Werner Daniel Minetti

Kephalos Christoph Rinke

Hippolytos Sergej Czepurnyi

RE / Joaquim Julian Karl Kluge

VW / Shannon Rose Lohmann

 

 

 

MEINE UNGEDULD BEIM RETTEN DER WELT

Schauspiel von Nuria Glasauer

 

»Mein Tod wäre mir nicht genug, es müsste schon die ganze Welt vorbei sein.« so spricht die Dandy zur Autorin, die wiederum die Welt unter- und wieder aufgehen lässt. In fünf Versuchen folgt das Stück der Autorin durch vielgestaltige Szenen, deren mitunter hoffnungslose und lethargische Figuren sie iimi fantastisch-skurrilen Spielprinzip herausfordern. Mutig und temporeich verbindet Nuria Glasauer die (theatral-fiktionale) Möglichkeit des Weltuntergangs mit den komplexen Erscheinungen und existentiellen Konsequenzen einer gesamtgesellschaftlichen Nachlässigkeit im Bezug auf den Klimawandel und entwirft gleich mehrere Welten aus generativem Potenzial, nicht zuletzt für das Erzählen überhaupt und entschieden jenseits der Grenzen anthropozentrischen Denkens. 

 

Inszenierung Tobias Dömer

Ausstattung Sophia Debus, Jan Firgau, Kathrin Land

Dramaturgie Sabrina Toyen

Regieassistenz + Abendspielleitung Constanze Kriester

 

Autorin Lea Ostrovskiy

Dandy / Assel Ulrike Knobloch

Reh Christian Bo Salle

Siebenschläfer Frank-Peter Dettmann