TOSCA
Oper von Giacomo Puccini
Uraufführung der Urfassung
-
Allison Oakes
© Jochen Quast -
Gregor Dalal, Adrian Xhema
© Jochen Quast -
Allison Oakes
© Jochen Quast -
Allison Oakes, Gregor Dalal
© Jochen Quast -
Allison Oakes, Gregor Dalal
© Jochen Quast -
Allison Oakes, Gregor Dalal
© Jochen Quast -
Fritz Steinbacher, Gregor Dalal, Adrian Xhema, Statisterie
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Allison Oakes, Gregor Dalal, Fritz Steinbacher
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Allison Oakes, Gregor Dalal
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Adrian Xhema, Hee-Sung Yoon, Statisterie
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Allison Oakes, Adrian Xhema
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Allison Oakes, Adrian Xhema
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Frank Göbel, Fritz Steinbacher, Allison Oakes, Adrian Xhema
© Jochen Quast -
Gregor Dalal, Opernchor, Theaterkinderchor Gymnasium Paulinum, Statisterie
© Jochen Quast
Weitere Termine
Leider keine weiteren Termine geplant.
Lebensmissbrauchende Macht spielt ein Lied vom Tod | In Tosca wird die Absurdität und todbringende Willkür, wie auch die Problematik des Künstlers in einem Unrechtssystem bespiegelt: Unter dem Einfluss der Französischen Revolution hat sich in Italien ein republikanischer Geist ausgebreitet, der von dem Geheimpolizeiapparat des Baron Scarpia gnadenlos verfolgt wird. In diesen Strudel der Tagespolitik wird der Maler Mario Cavaradossi und seine Geliebte, die Sängerin Floria Tosca, hineingerissen. Tosca – von dem sadistischen Folterknecht Scarpia leidenschaftlich begehrt – wird zum Objekt eines ästhetischen Voyeurismus, zur Begierde einer ganzen Männergesellschaft. Und Cavaradossi muss sterben, weil er zufällig in die Maschen der politischen Auseinandersetzung gerät. Politische Macht wird dabei skrupellos für private Zwecke missbraucht.
Puccinis (1858–1924) fünfte Oper Tosca, 1900 in Rom uraufgeführt, etabliert – in einem bis dahin dem Schöngesang vorbehaltenen Medium – einen rohen, ungeschminkten Realismus auf der Bühne. Es gelingt ihm meisterhaft, die ständige Gefährdung der Situation, die latente Unruhe über dem Ganzen, das unabweisliche Gefühl langsam heranschleichenden Unheils, das vom ersten Takt an dem Hörer die Kehle zuschnürt (R. Specht), in der Komposition auszudrücken.
Das Theater Münster freut sich, seinem Publikum die Uraufführung der Urfassung vorzustellen. Die Kritische Neuausgabe von Michael Rot, beim Hermann-Verlag erschienen und von Bärenreiter-Alkor vertrieben, unterscheidet sich zur bis heute gültigen Ricordi-Ausgabe nicht nur durch wesentliche Instrumentations-, Artikulations-, dynamische und harmonische Abweichungen, sondern auch durch wichtige strukturelle Unterschiede in einigen von der Dramatik her wesentlichen Momenten.
Spieldauer ca. 150 Minuten, eine Pause
theaterpädagogische Materialmappe (PDF, 1.9 MB)
AUS DER PRESSE:
In Münster hießen die Sänger der Hauptpartien Allison Oakes und Adrian Xhema. Die britische Sopranistin faszinierte bereits im ersten Akt mit dem Glanz ihrer dramatischen Stimme, so dass man mit den Männern, die sie im Stück umschwirren, fast Mitleid haben mochte. Um so schöner, dass sie auch die innigen Töne für ein gefühlvolles »Vissi d’arte« im zweiten Akt auf ihrer gesanglichen Palette hat. Ihr Tenorpartner, Adrian Xhema als Maler Mario Cavaradossi, ist den hohen Bs seiner Partie auf imposante Weise gewachsen und kann an der Rampe ein furioses »Vittoria« schmettern, aber auch im dritten Akt fein das Leuchten der Sterne beschwören.
Harald Suerland, Westfälische Nachrichten, 21. Januar 2013
Der Opernliebhaber kann ein Bühnenbild mit opulenten optischen Reizen genießen, dazu eine strahlend besetzte Titelrolle und ein feinsinnig agierendes Orchester. Wie der Regisseur eines Kostümfilms versetzt Thorwald die Zuschauer in die Zeit der Handlung von »Tosca«, in die Zeit der napoleonischen Kriege. Eine Wand mit klassizistischen Kassettengefachen wird zum Kirchenraum, zum Esszimmer Scarpias und zur Hinrichtungsstätte auf der Engelsburg. Zwischen weißen Wänden, dunklen Möbeln und schwarz gekleideten Polizeiagenten leuchten rote Akzente – im Gewand des Kardinals, mit dessen Kirche der sadistische Scarpia eine unheilige Allianz eingeht, in der Empire-Robe von Tosca, der Verkörperung unpolitischer Liebe, in Blutspritzern auf den Säulen der Engelsburg. Der Überwachungsstaat enthüllt sich in versteckten Türen, die im Boden und in der Kassettenwand lauern. [...]
Stimmlich beherrscht Allison Oakes' Tosca die Inszenierung. Ihr satter Sopran trägt wunderbar und schwelgt von italienischer Weiblichkeit. Sie lockt, schmeichelt und schimpft, ohne an Strahlkraft einzubüßen. Sie setzt bei Toscas Vorzeigearie »Vissi d'arte« auf das richtige Timing. Auch körperlich wirft sich Oakes mit Elan in die Rolle der Primadonna assoluta. Samtbewehrt rauscht sie im Takt über die Bühne, wirft ihre Roben um sich, gestikuliert ausladend, rollt die Augen. [...]
Die treibende Kraft des psychologischen Moments bleibt an dieser Stelle dem Orchester überlassen. Das differenziert die emotionalen Untertöne, beschwört böse Vorahnungen herauf. Fabrizio Ventura dirigiert rhythmisch nuanciert, strafft die dramatischen Szenen und verwebt sie mit zarten, transparenten Einwürfen.
Anke Schwarze, Westfälischer Anzeiger, 21. Januar 2013
Tenor Adrian Xhema [...] nutzt das aber für eine Spitzenleistung – die Stimme ist schlank und gut geführt, trägt mühelos übers Orchester und hat in der Höhe keine Hürden. Allison Oakes ist als Tosca noch besser. Sie singt mit hochdramatischem Volumen, aber ohne die üblichen Schärfen und Tremoli. Auch als Bühnenpersönlichkeit überzeugt sie. Bariton Gregor Dalal wurde als indisponiert angekündigt, schlug sich als Scarpia aber dennoch sehr achtbar. [...] Diese »Tosca« ist ein kulinarischer Genuss und wird nach der ausverkauften Premiere gewiss ein Publikumsrenner bleiben.
Manuel Jennen, Münstersche Zeitung, 21. Januar 2013
Info
Lebensmissbrauchende Macht spielt ein Lied vom Tod | In Tosca wird die Absurdität und todbringende Willkür, wie auch die Problematik des Künstlers in einem Unrechtssystem bespiegelt: Unter dem Einfluss der Französischen Revolution hat sich in Italien ein republikanischer Geist ausgebreitet, der von dem Geheimpolizeiapparat des Baron Scarpia gnadenlos verfolgt wird. In diesen Strudel der Tagespolitik wird der Maler Mario Cavaradossi und seine Geliebte, die Sängerin Floria Tosca, hineingerissen. Tosca – von dem sadistischen Folterknecht Scarpia leidenschaftlich begehrt – wird zum Objekt eines ästhetischen Voyeurismus, zur Begierde einer ganzen Männergesellschaft. Und Cavaradossi muss sterben, weil er zufällig in die Maschen der politischen Auseinandersetzung gerät. Politische Macht wird dabei skrupellos für private Zwecke missbraucht.
Puccinis (1858–1924) fünfte Oper Tosca, 1900 in Rom uraufgeführt, etabliert – in einem bis dahin dem Schöngesang vorbehaltenen Medium – einen rohen, ungeschminkten Realismus auf der Bühne. Es gelingt ihm meisterhaft, die ständige Gefährdung der Situation, die latente Unruhe über dem Ganzen, das unabweisliche Gefühl langsam heranschleichenden Unheils, das vom ersten Takt an dem Hörer die Kehle zuschnürt (R. Specht), in der Komposition auszudrücken.
Das Theater Münster freut sich, seinem Publikum die Uraufführung der Urfassung vorzustellen. Die Kritische Neuausgabe von Michael Rot, beim Hermann-Verlag erschienen und von Bärenreiter-Alkor vertrieben, unterscheidet sich zur bis heute gültigen Ricordi-Ausgabe nicht nur durch wesentliche Instrumentations-, Artikulations-, dynamische und harmonische Abweichungen, sondern auch durch wichtige strukturelle Unterschiede in einigen von der Dramatik her wesentlichen Momenten.
Spieldauer ca. 150 Minuten, eine Pause
theaterpädagogische Materialmappe (PDF, 1.9 MB)
AUS DER PRESSE:
In Münster hießen die Sänger der Hauptpartien Allison Oakes und Adrian Xhema. Die britische Sopranistin faszinierte bereits im ersten Akt mit dem Glanz ihrer dramatischen Stimme, so dass man mit den Männern, die sie im Stück umschwirren, fast Mitleid haben mochte. Um so schöner, dass sie auch die innigen Töne für ein gefühlvolles »Vissi d’arte« im zweiten Akt auf ihrer gesanglichen Palette hat. Ihr Tenorpartner, Adrian Xhema als Maler Mario Cavaradossi, ist den hohen Bs seiner Partie auf imposante Weise gewachsen und kann an der Rampe ein furioses »Vittoria« schmettern, aber auch im dritten Akt fein das Leuchten der Sterne beschwören.
Harald Suerland, Westfälische Nachrichten, 21. Januar 2013
Der Opernliebhaber kann ein Bühnenbild mit opulenten optischen Reizen genießen, dazu eine strahlend besetzte Titelrolle und ein feinsinnig agierendes Orchester. Wie der Regisseur eines Kostümfilms versetzt Thorwald die Zuschauer in die Zeit der Handlung von »Tosca«, in die Zeit der napoleonischen Kriege. Eine Wand mit klassizistischen Kassettengefachen wird zum Kirchenraum, zum Esszimmer Scarpias und zur Hinrichtungsstätte auf der Engelsburg. Zwischen weißen Wänden, dunklen Möbeln und schwarz gekleideten Polizeiagenten leuchten rote Akzente – im Gewand des Kardinals, mit dessen Kirche der sadistische Scarpia eine unheilige Allianz eingeht, in der Empire-Robe von Tosca, der Verkörperung unpolitischer Liebe, in Blutspritzern auf den Säulen der Engelsburg. Der Überwachungsstaat enthüllt sich in versteckten Türen, die im Boden und in der Kassettenwand lauern. [...]
Stimmlich beherrscht Allison Oakes' Tosca die Inszenierung. Ihr satter Sopran trägt wunderbar und schwelgt von italienischer Weiblichkeit. Sie lockt, schmeichelt und schimpft, ohne an Strahlkraft einzubüßen. Sie setzt bei Toscas Vorzeigearie »Vissi d'arte« auf das richtige Timing. Auch körperlich wirft sich Oakes mit Elan in die Rolle der Primadonna assoluta. Samtbewehrt rauscht sie im Takt über die Bühne, wirft ihre Roben um sich, gestikuliert ausladend, rollt die Augen. [...]
Die treibende Kraft des psychologischen Moments bleibt an dieser Stelle dem Orchester überlassen. Das differenziert die emotionalen Untertöne, beschwört böse Vorahnungen herauf. Fabrizio Ventura dirigiert rhythmisch nuanciert, strafft die dramatischen Szenen und verwebt sie mit zarten, transparenten Einwürfen.
Anke Schwarze, Westfälischer Anzeiger, 21. Januar 2013
Tenor Adrian Xhema [...] nutzt das aber für eine Spitzenleistung – die Stimme ist schlank und gut geführt, trägt mühelos übers Orchester und hat in der Höhe keine Hürden. Allison Oakes ist als Tosca noch besser. Sie singt mit hochdramatischem Volumen, aber ohne die üblichen Schärfen und Tremoli. Auch als Bühnenpersönlichkeit überzeugt sie. Bariton Gregor Dalal wurde als indisponiert angekündigt, schlug sich als Scarpia aber dennoch sehr achtbar. [...] Diese »Tosca« ist ein kulinarischer Genuss und wird nach der ausverkauften Premiere gewiss ein Publikumsrenner bleiben.
Manuel Jennen, Münstersche Zeitung, 21. Januar 2013
Leitung
Musikalische Leitung Fabrizio Ventura
Inszenierung Achim Thorwald
Bühne & Kostüme Heiko Mönnich
Choreinstudierung Inna Batyuk
Dramaturgie Margrit Poremba (†)
Besetzung
Floria Tosca Allison Oakes / Barbara Dobrzanska
Mario Cavaradossi Adrian Xhema
Baron Scarpia Gregor Dalal
Cesare Angelotti Lukas Schmid
Mesner Plamen Hidjov
Spoletta Fritz Steinbacher
Sciarrone Frank Göbel
Carceriere Hee-Sung Yoon
Opernchor / Extrachor
Sinfonieorchester Münster
Theaterkinderchor Gymnasium Paulinum, Leitung: Margarete Sandhäger, Jörg von Wensierski
Statisterie
Besetzung
Leitung
Musikalische Leitung Fabrizio Ventura
Inszenierung Achim Thorwald
Bühne & Kostüme Heiko Mönnich
Choreinstudierung Inna Batyuk
Dramaturgie Margrit Poremba (†)
Besetzung
Floria Tosca Allison Oakes / Barbara Dobrzanska
Mario Cavaradossi Adrian Xhema
Baron Scarpia Gregor Dalal
Cesare Angelotti Lukas Schmid
Mesner Plamen Hidjov
Spoletta Fritz Steinbacher
Sciarrone Frank Göbel
Carceriere Hee-Sung Yoon
Opernchor / Extrachor
Sinfonieorchester Münster
Theaterkinderchor Gymnasium Paulinum, Leitung: Margarete Sandhäger, Jörg von Wensierski
Statisterie
Video
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