Musikalische Ideen wiederverwenden, abschreiben, Teile geistigen Eigentums zweit- oder drittverwerten war im Barock ein gängiges Stilmittel und auch heute finden wir unter dem, was landläufig als Cover oder Remix bezeichnet wird, ein Neuauflegen bereits vorhandener musikalischer Strukturen. So entstand der Gedanke zu den Arrangements von „Barock Goes Wild“: barocke Arien, begleitet von Gitarre, Bass, Schlagzeug und Klavier. Hinzu kommt das Soloinstrument Saxophon und eine Sopranstimme. Somit entsteht eine große Jam-Session mit Werken von Bach, Händel und Rameau – Barock trifft auf das 21. Jahrhundert: hört bekannte Arien wie Händels Lascia ch’io pianga oder Auf, auf, mit hellem Schall aus Bachs Himmelfahrtskantate und erfahrt das harmonische Verschmelzen dieser zunächst so konträr erscheinen Welten – mal mehr, mal weniger verrockt, verjazzt und verziert. So entsteht ein mitreißender Dialog über die Jahrhunderte hinweg.