Maria Magda
Erst vor zwei Monaten ist ein Mädchen verschwunden. Das Mädchen, in dessen Bett nun Maria schlafen soll. Von ihren verzweifelten Eltern wurde sie hergeschickt, in dieses Kloster-Internat für schwer erziehbare Mädchen. Was verheimlicht Magda, die neue Zimmergenossin Marias? Welche verborgenen Kräfte schlummern in ihrer Freundin Hildie? Es heißt, im Kloster der Magdalenerinnen sei einst der Hexenjäger Heinrich Kramer bei lebendigem Leibe verbrannt worden. Es heißt, sein Geist gehe um. Oder ist es doch der Heilige Geist persönlich? War die unbefleckte Empfängnis in Wirklichkeit eine Vergewaltigung? Was summt Oberschwester Mutter Väterin nachts allein auf dem Gang vor sich hin? Wer ist hier Hexe und wer ist Nonne? Was ist nur erfunden und was passiert wirklich?
Horror trifft auf Diskurs: In MARIA MAGDA dekonstruiert die Autorin Svenja Viola Bungarten schonungslos misogyne und ausbeutende Narrative von Weiblichkeit und Sexualität. Dieses Stück ist ein Gewaltakt, der unter anderem Vergewaltigung und Schwangerschaftsabbruch thematisiert – und zugleich eine spannungsgeladene und durchaus unterhaltsame Persiflage auf das Patriarchat.