MALATT IN'N KOPP OF DE HYPOCHONDER
nach DER EINGEBILDETE KRANKE von Molière
ins westfälische Platt übertragen von Hannes DemmingProduktion der Niederdeutschen Bühne
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MALATT IN'N KOPP OF DE HYPOCHONDER
© Oliver Berg -
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© Oliver Berg
Weitere Termine
Leider keine weiteren Termine geplant.
Einen der berühmtesten von Molières Komödienklassikern, DER EINGEBILDETE KRANKE, hat sich Hannes Demming in diesem Jahr für eine Adaption ins Niederdeutsche vorgenommen. Die Handlung wurde ins Münster des 17. Jahrhunderts verlegt. Der reiche Kaufmann Gisbert van Boland bildet sich ein, krank zu sein. Er beschäftigt nicht nur eine Vielzahl an Ärzten und Apothekern, sondern ist sogar bereit, seine Tochter Angelika mit dem angehenden Arzt Thomas Propper zu verheiraten. Es bedarf allergrößter Anstrengungen, und zwar insbesondere des Dienstmädchens (der heimlichen Hauptfigur in fast allen Komödien Molières), bis Angelika am Ende doch den richtigen Mann erhält und Gisbert van Boland in vielfacher Hinsicht die Augen geöffnet werden.
Molière lässt in seiner 1673 uraufgeführten Komödie zwar kein gutes Haar an den Medizinern, die er allesamt als unfähig, engstirnig und profitgeil entlarvt, vor allem aber rechnet er mit der menschlichen Feigheit ab, der eigenen Sterblichkeit ins Auge zu sehen. Er verspottet unsere tägliche Nabelschau, unsere lächerliche Wehleidigkeit und die Hybris zu glauben, ein Mensch in einem weißen Kittel könne den natürlichen Kreislauf des Lebens verändern.
Die Niederdeutsche Bühne, 1919 von der Literarischen Gesellschaft Münster gegründet, feiert mit dieser Produktion ihren 95. Geburtstag. Pflege und Förderung der plattdeutschen Sprache mit den Mitteln des Theaters; diesem immer noch aktuellen Auftrag widmen sich die ehrenamtlich agierenden Spieler der Niederdeutschen Bühne.
Aufführungsdauer ca. 150 Minuten, eine Pause
Info
Einen der berühmtesten von Molières Komödienklassikern, DER EINGEBILDETE KRANKE, hat sich Hannes Demming in diesem Jahr für eine Adaption ins Niederdeutsche vorgenommen. Die Handlung wurde ins Münster des 17. Jahrhunderts verlegt. Der reiche Kaufmann Gisbert van Boland bildet sich ein, krank zu sein. Er beschäftigt nicht nur eine Vielzahl an Ärzten und Apothekern, sondern ist sogar bereit, seine Tochter Angelika mit dem angehenden Arzt Thomas Propper zu verheiraten. Es bedarf allergrößter Anstrengungen, und zwar insbesondere des Dienstmädchens (der heimlichen Hauptfigur in fast allen Komödien Molières), bis Angelika am Ende doch den richtigen Mann erhält und Gisbert van Boland in vielfacher Hinsicht die Augen geöffnet werden.
Molière lässt in seiner 1673 uraufgeführten Komödie zwar kein gutes Haar an den Medizinern, die er allesamt als unfähig, engstirnig und profitgeil entlarvt, vor allem aber rechnet er mit der menschlichen Feigheit ab, der eigenen Sterblichkeit ins Auge zu sehen. Er verspottet unsere tägliche Nabelschau, unsere lächerliche Wehleidigkeit und die Hybris zu glauben, ein Mensch in einem weißen Kittel könne den natürlichen Kreislauf des Lebens verändern.
Die Niederdeutsche Bühne, 1919 von der Literarischen Gesellschaft Münster gegründet, feiert mit dieser Produktion ihren 95. Geburtstag. Pflege und Förderung der plattdeutschen Sprache mit den Mitteln des Theaters; diesem immer noch aktuellen Auftrag widmen sich die ehrenamtlich agierenden Spieler der Niederdeutschen Bühne.
Aufführungsdauer ca. 150 Minuten, eine Pause
Leitung
Inszenierung Hermann Fischer
Bühnenbild Kerstin Bayer
Kostüme Helgard Classen-Seifert
Besetzung
Gisbert van Boland Hannes Demming
Lamke Heike Artmann
Angelika Grete Köckemann
Luise Kathrin Henschel
Gertrud Monika Rappers
Philipp Alexander Waltering
Här Propper Bernd Bäumer
Thomas Propper Franz Strukamp
Här Kehrer Bernd Artmann
Här Blome Günther Kempkes
Här Reëll Ralf Klatt
Frailein Annette Ronja Khairat
Mimi Elisabeth Georges
Besetzung
Leitung
Inszenierung Hermann Fischer
Bühnenbild Kerstin Bayer
Kostüme Helgard Classen-Seifert
Besetzung
Gisbert van Boland Hannes Demming
Lamke Heike Artmann
Angelika Grete Köckemann
Luise Kathrin Henschel
Gertrud Monika Rappers
Philipp Alexander Waltering
Här Propper Bernd Bäumer
Thomas Propper Franz Strukamp
Här Kehrer Bernd Artmann
Här Blome Günther Kempkes
Här Reëll Ralf Klatt
Frailein Annette Ronja Khairat
Mimi Elisabeth Georges
Hoch oben thront er über der Restfamilie: Molières „eingebildeter Kranker“ mit Namen Argand heißt in der Fassung von Hannes Demming Gisbert van Boland und residiert in Münster. Demming, spiritus rector der Niederdeutschen Bühne und als Übersetzer ins „Mönsterlänner Platt“ seit Jahrzehnten ein kunstfertiger Mann, poltert höchstselbst in Nachtpolter, Morgenmantel und Kappe mit Bömmelken durch die Szenerie. Keine Frage, der Mann ist körperlich kerngesund, aber ziemlich „malatt in’n Kopp“ und dazu noch cholerisch. Mit anderen Worten: ein Hypochonder, der nur um sich selber und seine Körpersäfte kreist.
[...] Demming selbst hat in seiner Rolle eine imponierende Menge an kräftigem Text zu sprechen und dominiert das Stück ebenso wie der entrückte Lehnstuhl in der Mitte den Rest der Bühne. Aber er verfügt zugleich über Mitspielerinnen, die nicht auf die „Mule“ gefallen sind und ihm, dem Hypochonder, kräftig Paroli bieten können: Da ist Elisabeth Georges als Dienerin Mimi, die im Haus eigentlich die Hosen anhat und die verqueren Kuppelei-Ideen des Haustyrannen wacker durchkreuzt. Da ist ferner Heike Artmann als Ehefrau Lamke, die sich einerseits bei ihrem „leiwen“ Mann einschleimt, aber eigentlich mehr das reiche Erbe vor Augen hat.
Boland möchte sein Töchterchen Angelika (Grete Köckemann) am liebsten mit dem Sohn (Franz Strukamp) seines Leibarztes Propper (Bernd Bäumer) verkuppeln, um einen Arzt in der Familie zu haben, der sich mit „Ärtklabastern“ „Verköhlung“, Lunge, „Milt“, „Liäwer“ und üblen Darmwinden auskennt. Doch das Töchterchen hat nur Augen für ihr Herzblatt Philipp (Alexander Waltering). Die dritte starke Frau im Stück ist Monika Rappers als Gertrud, die Schwester des Hausherrn, und sie wird ihm im Verbund mit Mimi die Augen über sein Eheweib öffnen.
[...] Vor allem in jenem Moment, als der „Obermedikus“ Kehrer (Bernd Artmann) den nölenden Kranken zusammenstaucht, weil dieser seine Kunst nicht so annimmt, wie der Doktor das will. Wie Artmann hier den schließlich am Boden um Gnade winselnden „Kranken“ in einer Litanei über „Buukwater“, „Dyspepsie“ und allerlei „Süken“ aufklärt, das löst allgemeine Heiterkeit aus.
Am Ende wird sich alles familiär fügen, und das aufmerksam lauschende Publikum wird sich ebenso wie schon zu Molières Zeiten fragen, ob es sich lohnt, nur noch um die eigene Befindlichkeit zu kreisen und in Ängsten und Zwängen gefangen zu sein. Nach zweieinhalb Stunden gab es freundlichen Applaus für das gesamte Ensemble.
Johannes Loy, Westfälische Nachrichten, 1. Dezember 2014
Presse
Hoch oben thront er über der Restfamilie: Molières „eingebildeter Kranker“ mit Namen Argand heißt in der Fassung von Hannes Demming Gisbert van Boland und residiert in Münster. Demming, spiritus rector der Niederdeutschen Bühne und als Übersetzer ins „Mönsterlänner Platt“ seit Jahrzehnten ein kunstfertiger Mann, poltert höchstselbst in Nachtpolter, Morgenmantel und Kappe mit Bömmelken durch die Szenerie. Keine Frage, der Mann ist körperlich kerngesund, aber ziemlich „malatt in’n Kopp“ und dazu noch cholerisch. Mit anderen Worten: ein Hypochonder, der nur um sich selber und seine Körpersäfte kreist.
[...] Demming selbst hat in seiner Rolle eine imponierende Menge an kräftigem Text zu sprechen und dominiert das Stück ebenso wie der entrückte Lehnstuhl in der Mitte den Rest der Bühne. Aber er verfügt zugleich über Mitspielerinnen, die nicht auf die „Mule“ gefallen sind und ihm, dem Hypochonder, kräftig Paroli bieten können: Da ist Elisabeth Georges als Dienerin Mimi, die im Haus eigentlich die Hosen anhat und die verqueren Kuppelei-Ideen des Haustyrannen wacker durchkreuzt. Da ist ferner Heike Artmann als Ehefrau Lamke, die sich einerseits bei ihrem „leiwen“ Mann einschleimt, aber eigentlich mehr das reiche Erbe vor Augen hat.
Boland möchte sein Töchterchen Angelika (Grete Köckemann) am liebsten mit dem Sohn (Franz Strukamp) seines Leibarztes Propper (Bernd Bäumer) verkuppeln, um einen Arzt in der Familie zu haben, der sich mit „Ärtklabastern“ „Verköhlung“, Lunge, „Milt“, „Liäwer“ und üblen Darmwinden auskennt. Doch das Töchterchen hat nur Augen für ihr Herzblatt Philipp (Alexander Waltering). Die dritte starke Frau im Stück ist Monika Rappers als Gertrud, die Schwester des Hausherrn, und sie wird ihm im Verbund mit Mimi die Augen über sein Eheweib öffnen.
[...] Vor allem in jenem Moment, als der „Obermedikus“ Kehrer (Bernd Artmann) den nölenden Kranken zusammenstaucht, weil dieser seine Kunst nicht so annimmt, wie der Doktor das will. Wie Artmann hier den schließlich am Boden um Gnade winselnden „Kranken“ in einer Litanei über „Buukwater“, „Dyspepsie“ und allerlei „Süken“ aufklärt, das löst allgemeine Heiterkeit aus.
Am Ende wird sich alles familiär fügen, und das aufmerksam lauschende Publikum wird sich ebenso wie schon zu Molières Zeiten fragen, ob es sich lohnt, nur noch um die eigene Befindlichkeit zu kreisen und in Ängsten und Zwängen gefangen zu sein. Nach zweieinhalb Stunden gab es freundlichen Applaus für das gesamte Ensemble.
Johannes Loy, Westfälische Nachrichten, 1. Dezember 2014
Leider keine weiteren Termine geplant.