DEUTSCHE FEIERN
Schauspiel von Lars Werner
Uraufführung im Rahmen der Neuen Wege Förderung-
Marlene Goksch, Joachim Foerster, Rose Lohmann, Lea Ostrovskiy, Mariann Yar, Julian Karl Kluge, Till Timmermann
© Oliver Berg -
Julian Karl Kluge, Mariann Yar
© Oliver Berg -
Joachim Foerster, Lea Ostrovskiy, Till Timmermann, Mariann Yar
© Oliver Berg -
Mariann Yar, Till Timmermann
© Oliver Berg -
Marlene Goksch, Joachim Foerster
© Oliver Berg -
Joachim Foerster
© Oliver Berg -
Lea Ostrovskiy, Marlene Goksch
© Oliver Berg -
Joachim Foerster, Julian Karl Kluge, Till Timmermann, Mariann Yar, Lea Ostrovskiy
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Rose Lohmann, Lea Ostrovskiy, Joachim Foerster, Till Timmermann, Julian Karl Kluge, Mariann Yar
© Oliver Berg -
Rose Lohmann, Lea Ostrovskiy, Marlene Goksch, Joachim Foerster, Mariann Yar, Till Timmermann, Julian Karl Kluge
© Oliver Berg -
Rose Lohmann, Lea Ostrovskiy, Marlene Goksch, Joachim Foerster
© Oliver Berg -
Rose Lohmann, Marlene Goksch
© Oliver Berg
»Dann machen wir jetzt schnell Plenum und im Anschluss feiern wir.«
Eine junge Journalistin erhält die einmalige Chance, ein Porträt der Start-Up Firma CTRON zu erstellen. Viele Gerüchte umranken die Firma, da sie sich vor zwei Jahren zur Entwicklung ihrer Produkte in ein geschlossenes Container-Areal zurückgezogen hat und nur wenig mit der Außenwelt kommuniziert. Nachdem das kollektivgeführte Start-Up sein erstes Produkt vorgestellt hat – das revolutionäre Düngemittel CTRON – ist zu den Gerüchten auch ein nicht zu bremsender Online-Hype gekommen. Diesem setzt Marketingexpertin Ana einen Coup mit einer deutschen Tageszeitung entgegen, welche mit ihrer nächsten Ausgabe eine Gratisprobe des magischen Düngers ausliefert. Dessen Verbreitung führt schon bald zu Großdemos, auf denen gefordert wird, die Lizenz des Düngers frei zugänglich zu machen, da ihm die Rettung der ruinösen globalen Landwirtschaft und des Hungerproblems zugetraut wird. Als schließlich noch herauskommt, dass CTRON nicht nur als Dünger genutzt werden kann, drohen die Großdemos als Massenkatastrophe auszuarten.
Lars Werner, der 2018 den Kleist-Förderpreis erhielt, stellt in seinem neuesten Stück DEUTSCHE FEIERN die Frage, ob die Krisen der Gegenwart nach einem neuen Menschen verlangen. Der neue Mensch lebt hierarchiefrei und kommuniziert unmittelbar und digital. »Power to the people?« Lars Werners Start-Up-Kollektiv ringt um die Frage nach der Umsetzung einer kollektiven Identität von hochemotionalen, egoistischen Menschen in einer pluralistischen Gesellschaft.
Hinweis: Es wird mit stroboskopischen Lichteffekten gearbeitet.
Aufführungsdauer ca. 80 Minuten, keine Pause
Hier können Sie das Stück in Schriftform einsehen und herunterladen: DEUTSCHE FEIERN
Diese Inszenierung wird ermöglicht durch die Förderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen »Neue Wege«.
Info
Eine junge Journalistin erhält die einmalige Chance, ein Porträt der Start-Up Firma CTRON zu erstellen. Viele Gerüchte umranken die Firma, da sie sich vor zwei Jahren zur Entwicklung ihrer Produkte in ein geschlossenes Container-Areal zurückgezogen hat und nur wenig mit der Außenwelt kommuniziert. Nachdem das kollektivgeführte Start-Up sein erstes Produkt vorgestellt hat – das revolutionäre Düngemittel CTRON – ist zu den Gerüchten auch ein nicht zu bremsender Online-Hype gekommen. Diesem setzt Marketingexpertin Ana einen Coup mit einer deutschen Tageszeitung entgegen, welche mit ihrer nächsten Ausgabe eine Gratisprobe des magischen Düngers ausliefert. Dessen Verbreitung führt schon bald zu Großdemos, auf denen gefordert wird, die Lizenz des Düngers frei zugänglich zu machen, da ihm die Rettung der ruinösen globalen Landwirtschaft und des Hungerproblems zugetraut wird. Als schließlich noch herauskommt, dass CTRON nicht nur als Dünger genutzt werden kann, drohen die Großdemos als Massenkatastrophe auszuarten.
Lars Werner, der 2018 den Kleist-Förderpreis erhielt, stellt in seinem neuesten Stück DEUTSCHE FEIERN die Frage, ob die Krisen der Gegenwart nach einem neuen Menschen verlangen. Der neue Mensch lebt hierarchiefrei und kommuniziert unmittelbar und digital. »Power to the people?« Lars Werners Start-Up-Kollektiv ringt um die Frage nach der Umsetzung einer kollektiven Identität von hochemotionalen, egoistischen Menschen in einer pluralistischen Gesellschaft.
Hinweis: Es wird mit stroboskopischen Lichteffekten gearbeitet.
Aufführungsdauer ca. 80 Minuten, keine Pause
Hier können Sie das Stück in Schriftform einsehen und herunterladen: DEUTSCHE FEIERN
Diese Inszenierung wird ermöglicht durch die Förderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen »Neue Wege«.
Leitung
Inszenierung Marlene Anna Schäfer
Bühnenbild & Video Marina Stefan
Kostüme Lorena Díaz Stephens
Dramaturgie Michael Letmathe
Dramaturgieassistenz Sabrina Toyen
Besetzung
Lara Marlene Goksch
Ana Rose Lohmann
Clarissa Lea Ostrovskiy
Zoe Mariann Yar
Stefan Joachim Foerster
Bernhard Julian Karl Kluge
Jerome Till Timmermann
Besetzung
Leitung
Inszenierung Marlene Anna Schäfer
Bühnenbild & Video Marina Stefan
Kostüme Lorena Díaz Stephens
Dramaturgie Michael Letmathe
Dramaturgieassistenz Sabrina Toyen
Besetzung
Lara Marlene Goksch
Ana Rose Lohmann
Clarissa Lea Ostrovskiy
Zoe Mariann Yar
Stefan Joachim Foerster
Bernhard Julian Karl Kluge
Jerome Till Timmermann
Starke Uraufführung
Regisseurin Marlene Anna Schäfer lässt fünf aufgekratzte Figuren (Julian Karl Kluge, Rose Lohmann, Lea Ostrovskiy, Till Timmermann und Mariann Yar) an den Fäden jenes Stefan tanzen, der sich nur scheinbar den eigenen Kollektiv-Spielregeln fügt. Joachim Foerster gibt ihn mehr hip als cool, passend zum forcierten Freizeitlook, den Kostümbildnerin Lorena Diaz Stephens dem Sextett verpasst hat. Foerster ist auch das Zentrum der ulkigen Abstimmungs-Choreografien und Standbilder, mit denen die Regisseurin den gut 80-minütigen Abend anreichert. Widerpart dieses Helden, der doch noch andere Dinge will als die Welt retten, ist Journalistin Lara, die als Redakteurin der Spiegel-Jugendredaktion zufällig an die Story gekommen ist und damit auch eigene Vorstellungen verbindet: Marlene Goksch personifiziert sie glaubhaft in ihrer Entwicklung. [...] höchst erfreulichen Begegnung mit einem Stück, das bestens in die Zeit passt, ohne „nur“ tagesaktuell zu sein.
Harald Suerland, Westfälische Nachrichten, 12. Oktober 2020
Ihre Regeln sind wie die einer Kommune: Im Plenum wird eine demokratische Diskussionskultur gepflegt, Hierarchien gibt es nicht und Avocados wegen der schlechten Ökobilanz ihres Anbaus erst recht nicht. Das junge Start-up hat ein hehres Ziel: mit seiner Erfindung die Welt retten. Aber das ist gar nicht so einfach, wie das Schauspiel „Deutsche feiern“ von Lars Werner erst augenzwinkernd und dann mit Nachdruck demonstriert. [...] Regisseurin Schäfer erzählt flott und ohne Schnörkel, wie die kommunistisch angehauchte Idee am Ende auf Individualismus und Egozentrik prallt. Allen voran Stefan (Joachim Foerster), der sich schon mit seinem Buch „Depressive Erfolge, erfolgreiche Depression“ hervorgetan hat und bald auch im Start-up als „Messias“ die Strippen zum Kapitalismus ziehen möchte. [...] Schwere Kost unterhaltsam verpackt: [...].
Andrea Kutzendörfer, Die Glocke, 12. Oktober 2020
Die Tragödie wird in der Wiederholung zur bitteren, aber auch amüsanten Farce. Die hat Marlene Anna Schäfer ganz im Sinne des Stücks sehr temporeich inszeniert und mit einigen kleinen visuellen Extravaganzen garniert.
Sascha Westphal, nachtkritik.de, 10. Oktober 2020
Das junge, siebenköpfige Ensemble pumpt die expositionslastigen Dialoge mit so viele Energie und Spielfreude voll wie hineinpassen. Die Interviews, die Lara - Debütantin Marlene Goksch mischt in der Rolle glaubhaft Aufklärungsdrang und Aufstiegsehrgeiz - mit Joachim Foersters lächerlich selbstverliebtem CEO Stefan führt, gehören zu den entlarvendsten und satirisch wirkungsvollsten Passagen. [...] Regisseurin Schäfer hat sich für eine geradlinige Texteinrichtung entschieden, was bei einer Uraufführung meist die beste Wahl ist. Eingestreute, choreografierte Passagen in Zeitlupe wirken eher wie eine Konzession an etwaige Verfremdungsforderungen. [...] Am Ende läuft alles darauf hinaus, dass jeder sein eigenes Süppchen kocht - vor allem Stefan, ein selbsternannter „negativer Messias“, der sündigt, damit die anderen sich reinen Gewissens bereichern können. Das ganze basisdemokratische Fundament der Unternehmung versinkt im Treibsand persönlicher Gier. Der Mensch kann nämlich allem widerstehen, nur nicht der Versuchung. Das ist das durchaus erwartbare, dramaturgisch zu abrupt präsentierte, aber doch konsequent wirkende Fazit dieses Abends, der bei aller Relevanz leichtgewichtig, trotz seiner komplexen Themen aber teilweise auch überraschend kurzweilig ist.
Alexander Menden, Süddeutsche Zeitung, 15. Oktober 2020
Lars Werner entwirft herrlich frische, von „Neusprech“ durchzogene Dialoge, in denen er zugleich beharrlich immer wieder das Wesen des Kapitalismus beschreibt. [...] Regisseurin Marlene Anna Schäfer setzt Lars Werners Text mit traumwandlerischer Sicherheit szenisch um. Eine derart frappierende Kongruenz von Ausgangstext und Szene macht fast sprachlos. Denn Schäfer inszeniert nicht. Sie ist eher Choreografin, stellt ihre Personen mit uniformen Bewegungen auf die Bühne, schafft aber auch stets individuelle Ausdrucksmöglichkeiten. [...] Beim Schlussapplaus gibt es keine Einzelverbeugungen, und das ist auch richtig so. An diesem Abend steht die Verkörperung des Kollektivs im Mittelpunkt. Und die gelingt Joachim Foerster, Marlene Goksch, Julian Karl Kluge, Rose Lohmann, Lea Ostrovskiy, Till Timmermann und Mariann Yar hervorragend. Chapeau und eine tiefe Verbeugung. [...] Den Hut ziehen muss man auch vor dem Regieteam und dem Autor von Deutsche Feiern, denen eine prägnante und präzise Uraufführung gelingt.
Thomas Hilgemeier, theaterpur.net, 12 Oktober 2020
Presse
Starke Uraufführung
Regisseurin Marlene Anna Schäfer lässt fünf aufgekratzte Figuren (Julian Karl Kluge, Rose Lohmann, Lea Ostrovskiy, Till Timmermann und Mariann Yar) an den Fäden jenes Stefan tanzen, der sich nur scheinbar den eigenen Kollektiv-Spielregeln fügt. Joachim Foerster gibt ihn mehr hip als cool, passend zum forcierten Freizeitlook, den Kostümbildnerin Lorena Diaz Stephens dem Sextett verpasst hat. Foerster ist auch das Zentrum der ulkigen Abstimmungs-Choreografien und Standbilder, mit denen die Regisseurin den gut 80-minütigen Abend anreichert. Widerpart dieses Helden, der doch noch andere Dinge will als die Welt retten, ist Journalistin Lara, die als Redakteurin der Spiegel-Jugendredaktion zufällig an die Story gekommen ist und damit auch eigene Vorstellungen verbindet: Marlene Goksch personifiziert sie glaubhaft in ihrer Entwicklung. [...] höchst erfreulichen Begegnung mit einem Stück, das bestens in die Zeit passt, ohne „nur“ tagesaktuell zu sein.
Harald Suerland, Westfälische Nachrichten, 12. Oktober 2020
Ihre Regeln sind wie die einer Kommune: Im Plenum wird eine demokratische Diskussionskultur gepflegt, Hierarchien gibt es nicht und Avocados wegen der schlechten Ökobilanz ihres Anbaus erst recht nicht. Das junge Start-up hat ein hehres Ziel: mit seiner Erfindung die Welt retten. Aber das ist gar nicht so einfach, wie das Schauspiel „Deutsche feiern“ von Lars Werner erst augenzwinkernd und dann mit Nachdruck demonstriert. [...] Regisseurin Schäfer erzählt flott und ohne Schnörkel, wie die kommunistisch angehauchte Idee am Ende auf Individualismus und Egozentrik prallt. Allen voran Stefan (Joachim Foerster), der sich schon mit seinem Buch „Depressive Erfolge, erfolgreiche Depression“ hervorgetan hat und bald auch im Start-up als „Messias“ die Strippen zum Kapitalismus ziehen möchte. [...] Schwere Kost unterhaltsam verpackt: [...].
Andrea Kutzendörfer, Die Glocke, 12. Oktober 2020
Die Tragödie wird in der Wiederholung zur bitteren, aber auch amüsanten Farce. Die hat Marlene Anna Schäfer ganz im Sinne des Stücks sehr temporeich inszeniert und mit einigen kleinen visuellen Extravaganzen garniert.
Sascha Westphal, nachtkritik.de, 10. Oktober 2020
Das junge, siebenköpfige Ensemble pumpt die expositionslastigen Dialoge mit so viele Energie und Spielfreude voll wie hineinpassen. Die Interviews, die Lara - Debütantin Marlene Goksch mischt in der Rolle glaubhaft Aufklärungsdrang und Aufstiegsehrgeiz - mit Joachim Foersters lächerlich selbstverliebtem CEO Stefan führt, gehören zu den entlarvendsten und satirisch wirkungsvollsten Passagen. [...] Regisseurin Schäfer hat sich für eine geradlinige Texteinrichtung entschieden, was bei einer Uraufführung meist die beste Wahl ist. Eingestreute, choreografierte Passagen in Zeitlupe wirken eher wie eine Konzession an etwaige Verfremdungsforderungen. [...] Am Ende läuft alles darauf hinaus, dass jeder sein eigenes Süppchen kocht - vor allem Stefan, ein selbsternannter „negativer Messias“, der sündigt, damit die anderen sich reinen Gewissens bereichern können. Das ganze basisdemokratische Fundament der Unternehmung versinkt im Treibsand persönlicher Gier. Der Mensch kann nämlich allem widerstehen, nur nicht der Versuchung. Das ist das durchaus erwartbare, dramaturgisch zu abrupt präsentierte, aber doch konsequent wirkende Fazit dieses Abends, der bei aller Relevanz leichtgewichtig, trotz seiner komplexen Themen aber teilweise auch überraschend kurzweilig ist.
Alexander Menden, Süddeutsche Zeitung, 15. Oktober 2020
Lars Werner entwirft herrlich frische, von „Neusprech“ durchzogene Dialoge, in denen er zugleich beharrlich immer wieder das Wesen des Kapitalismus beschreibt. [...] Regisseurin Marlene Anna Schäfer setzt Lars Werners Text mit traumwandlerischer Sicherheit szenisch um. Eine derart frappierende Kongruenz von Ausgangstext und Szene macht fast sprachlos. Denn Schäfer inszeniert nicht. Sie ist eher Choreografin, stellt ihre Personen mit uniformen Bewegungen auf die Bühne, schafft aber auch stets individuelle Ausdrucksmöglichkeiten. [...] Beim Schlussapplaus gibt es keine Einzelverbeugungen, und das ist auch richtig so. An diesem Abend steht die Verkörperung des Kollektivs im Mittelpunkt. Und die gelingt Joachim Foerster, Marlene Goksch, Julian Karl Kluge, Rose Lohmann, Lea Ostrovskiy, Till Timmermann und Mariann Yar hervorragend. Chapeau und eine tiefe Verbeugung. [...] Den Hut ziehen muss man auch vor dem Regieteam und dem Autor von Deutsche Feiern, denen eine prägnante und präzise Uraufführung gelingt.
Thomas Hilgemeier, theaterpur.net, 12 Oktober 2020