DER GUTE MENSCH VON SEZUAN
Parabelstück von Bertolt Brecht mit Musik von Paul Dessau
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Joachim Foerster, Sandra Bezler
© Oliver Berg -
Sandra Bezler, Carola von Seckendorff, Marina M. Blanke, Paul Maximilian Schulze, Joachim Foerster
© Oliver Berg -
Ensemble
© Oliver Berg -
Sandra Bezler, Christoph Rinke, Carola von Seckendorff, Marina M. Blanke, Paul Maximilian Schulze, Ulrike Knobloch
© Oliver Berg -
Joachim Foerster, Marina M. Blanke, Paul Maximilian Schulze, Carola von Seckendorff, Sandra Bezler, Frank-Peter Dettmann
© Oliver Berg -
Christoph Rinke, Sandra Bezler, Marina M. Blanke, Paul Maximilian Schulze, Frank-Peter Dettmann, Joachim Foerster, Carola von Seckendorff, Ulrike Knobloch
© Oliver Berg -
Urike Knobloch, Sandra Bezler, Joachim Foerster, Carola von Seckendorff
© Oliver Berg -
Ulrike Knobloch, Frank-Peter Dettmann, Carola von Seckendorff, Sandra Bezler, Joachim Foerster, Christoph Rinke, Paul Maximilian Schulze
© Oliver Berg -
Marina M. Blanke, Ulrike Knobloch, Sandra Bezler
© Oliver Berg -
Joachim Foerster, Sandra Bezler
© Oliver Berg -
Ulrike Knobloch, Christoph Rinke, Carola von Seckendorff, Marina M. Blanke, Joachim Foerster, Paul Maximilian Schulze
© Oliver Berg -
Ulrike Knobloch, Frank-Peter Dettmann, Carola von Seckendorff, Sandra Bezler, Joachim Foerster, Christoph Rinke
© Oliver Berg
»Für eure grossen Pläne, ihr Götter – war ich armer Mensch zu klein.«
Weitere Termine
Beunruhigt über die Zustände auf dem Planeten Erde reisen drei Götter in geheimer Mission in die chinesische Provinz auf der Suche nach »guten Menschen«. Niemand erkennt in den Fremden die Götter und niemand nimmt sie auf, bis sie schließlich auf die arme Prostituierte Shen Te treffen, die ihnen ihr Zimmer für die Nacht überlässt. Das großzügige Geldgeschenk, das ihr darauf die Götter überreichen, ist Shen Tes Startkapital für ein gutes Leben und ein kleines Tabakgeschäft. Als ihre Gutmütigkeit immer rücksichtsloser von anderen Menschen ausgenutzt wird, und sie schließlich aus Liebe zu einem jungen Flieger ihr letztes Geld verleiht, erfindet sie den Verwandten Shui Ta und schlüpft immer häufiger in dessen Rolle. Shui Ta ist ein knallharter Geschäftsmann und macht aus dem kleinen Tabakladen schnell ein florierendes Unternehmen. Aber lange bleibt das doppelte Spiel nicht unentdeckt und Shui Ta wird vor Gericht geladen, um das Verschwinden Shen Tes aufzuklären.
DER GUTE MENSCH VON SEZUAN, 1943 in Zürich uraufgeführt, spielt in China, das heute mehr mit Brechts ökonomischer Fantasie zu tun hat, als ihm vermutlich lieb wäre. Mögen Brechts Antworten für heute nicht mehr gelten, seine Fragen an die Beschaffenheit unseres Wirtschaftssystems sind gerade in globalisierten und digitalisierten Zeiten weiter unbequem.
Aufführungsdauer ca. 180 Minuten, eine Pause
Info
Beunruhigt über die Zustände auf dem Planeten Erde reisen drei Götter in geheimer Mission in die chinesische Provinz auf der Suche nach »guten Menschen«. Niemand erkennt in den Fremden die Götter und niemand nimmt sie auf, bis sie schließlich auf die arme Prostituierte Shen Te treffen, die ihnen ihr Zimmer für die Nacht überlässt. Das großzügige Geldgeschenk, das ihr darauf die Götter überreichen, ist Shen Tes Startkapital für ein gutes Leben und ein kleines Tabakgeschäft. Als ihre Gutmütigkeit immer rücksichtsloser von anderen Menschen ausgenutzt wird, und sie schließlich aus Liebe zu einem jungen Flieger ihr letztes Geld verleiht, erfindet sie den Verwandten Shui Ta und schlüpft immer häufiger in dessen Rolle. Shui Ta ist ein knallharter Geschäftsmann und macht aus dem kleinen Tabakladen schnell ein florierendes Unternehmen. Aber lange bleibt das doppelte Spiel nicht unentdeckt und Shui Ta wird vor Gericht geladen, um das Verschwinden Shen Tes aufzuklären.
DER GUTE MENSCH VON SEZUAN, 1943 in Zürich uraufgeführt, spielt in China, das heute mehr mit Brechts ökonomischer Fantasie zu tun hat, als ihm vermutlich lieb wäre. Mögen Brechts Antworten für heute nicht mehr gelten, seine Fragen an die Beschaffenheit unseres Wirtschaftssystems sind gerade in globalisierten und digitalisierten Zeiten weiter unbequem.
Aufführungsdauer ca. 180 Minuten, eine Pause
Leitung
Inszenierung Katrin Plötner
Bühnenbild Bettina Pommer
Kostüme Lili Wanner
Video Sven Stratmann
Musik Markus Steinkellner
Dramaturgie Michael Letmathe
Dramaturgieassistenz Sabrina Toyen
Besetzung
Wang, eine Wasserverkäuferin Marina M. Blanke
Die drei Götter_innen Marina M. Blanke
Shen Te / Shui Ta Sandra Bezler
Yang Sun, ein stellungsloser Flieger Joachim Foerster
Herr Yang, sein Vater Frank-Peter Dettmann
Die Witwe Shin Carola von Seckendorff
Der Mann Paul Maximilian Schulze
Die Frau Marina M. Blanke
Der Bruder Christoph Rinke
Die Schwägerin Carola von Seckendorff
Der Alte Frank-Peter Dettmann
Der Junge Joachim Foerster
Die Tante Ulrike Knobloch
Der Schreiner Lin To Frank-Peter Dettmann
Die Hausbesitzerin Ulrike Knobloch
Der Polizist Paul Maximilian Schulze
Die Teppichhändlerin Carola von Seckendorff
Der Teppichhändler Frank-Peter Dettmann
Der Barbier Shu Fu Christoph Rinke
Die Pastorin Ulrike Knobloch
Der Arbeitslose Joachim Foerster
Der Kellner Christoph Rinke
Das Kind Ulrike Knobloch
Das zweite Kind Paul Maximilian Schulze
Besetzung
Leitung
Inszenierung Katrin Plötner
Bühnenbild Bettina Pommer
Kostüme Lili Wanner
Video Sven Stratmann
Musik Markus Steinkellner
Dramaturgie Michael Letmathe
Dramaturgieassistenz Sabrina Toyen
Besetzung
Wang, eine Wasserverkäuferin Marina M. Blanke
Die drei Götter_innen Marina M. Blanke
Shen Te / Shui Ta Sandra Bezler
Yang Sun, ein stellungsloser Flieger Joachim Foerster
Herr Yang, sein Vater Frank-Peter Dettmann
Die Witwe Shin Carola von Seckendorff
Der Mann Paul Maximilian Schulze
Die Frau Marina M. Blanke
Der Bruder Christoph Rinke
Die Schwägerin Carola von Seckendorff
Der Alte Frank-Peter Dettmann
Der Junge Joachim Foerster
Die Tante Ulrike Knobloch
Der Schreiner Lin To Frank-Peter Dettmann
Die Hausbesitzerin Ulrike Knobloch
Der Polizist Paul Maximilian Schulze
Die Teppichhändlerin Carola von Seckendorff
Der Teppichhändler Frank-Peter Dettmann
Der Barbier Shu Fu Christoph Rinke
Die Pastorin Ulrike Knobloch
Der Arbeitslose Joachim Foerster
Der Kellner Christoph Rinke
Das Kind Ulrike Knobloch
Das zweite Kind Paul Maximilian Schulze
Ein paar Kartons in der „ersten Etage“ purzeln, und schon öffnet sich der winzige Tabakladen, in dem die Prostituierte Shen Te (herausragend: Sandra Bezler) unter Aufsicht der Götter zu einem guten Menschen reifen soll. […] Was bei Brecht 1943 noch die pessimistische Sicht auf den Kapitalismus ist, das wird im Karton-Gewimmel heute eher als Frage nach der moralischen Verfassung des Menschen in böser Umwelt verhandelt. Wohnungsnot, Flüchtlingsstrom, Asyl, familiärer Zwist, hier mag man sich alle Dramen und Dilemmata des zusammengedrängten Menschengewusels vorstellen. In dem alle Akteure vortrefflich an Kontur gewinnen […]. Frei nach Brecht und seinem lehrstückhaften Ansatz könnte man abschließend in Münster sagen: Wir sehen die Kartons purzeln und viele Fragen offen. Sehenswert!
Johannes Loy, Westfälische Nachrichten, 11. November 2019
Der theoretischen Konzeption der berühmten Vorlage weithin treu verpflichtet, haben Regisseurin Katrin Plötner und Dramaturg Michael Letmathe es verstanden, das lehrhafte, 1943 uraufgeführte Stück überzeugend zu modernisieren – und ihre Deutung mit lustvoller Frechheit und einem erstaunlichen Bühnenbild zu bereichern. […]
Sandra Bezler spielt nicht eine sprichwörtlich gespaltene Persönlichkeit. Vielmehr gelingt ihr der ausdrucksstarke Spagat, zwei konturierte, gegensätzliche Rollen zu entwerfen, in denen jeweils auch der Charakter der anderen Figur sekundenweise aufblitzen kann – insbesondere, wenn die Niedertracht der Zeitgenossen übermächtig wird. Joachim Foerster, der die hässliche Gesinnung seiner Figur detailreich entblößt, gibt diesem Piloten überdies eine den Zuschauer bezwingende körperliche Haltung. […] All das gewitzt-analytische Treiben vollzieht sich in einem imposanten, von Bettina Pommer gestalteten Bühnenbild, das eigentlich eine mehrstöckige Bühnen-Mauer ist, die aus mehr als 200 Komponenten besteht […]: eine Idee, die das Stück, das Ensemble und den rund 170 Minuten währenden Theaterabend vorzüglich trägt.
Alexander Reuter, Die Glocke, 11. November 2019
Sandra Bezler ist der wandelbare Mittelpunkt dieser Inszenierung. Ihre Einsichten („Menschen werfen das Unerträgliche weg“) sind aufrichtig und mit Zuversicht („Die Menschen zeigen gern, was sie gut können“) zum Publikum gesprochen. Die Strukturmittel des epischen Theaters klingen bei ihr wie persönliche Botschaften einer abenteuerlichen Reise. […] Mit ihrem glitzernden Kleid und den blonden Haaren ist Sandra Bezler vor allem eine Heldin aus Anime- oder Märchengeschichten. Aber auch das gibt „Der gute Mensch von Sezuan“ her. Plötner nutzt es stilsicher.
Achim Lettmann, Westfälischer Anzeiger, 11. November 2019
Presse
Ein paar Kartons in der „ersten Etage“ purzeln, und schon öffnet sich der winzige Tabakladen, in dem die Prostituierte Shen Te (herausragend: Sandra Bezler) unter Aufsicht der Götter zu einem guten Menschen reifen soll. […] Was bei Brecht 1943 noch die pessimistische Sicht auf den Kapitalismus ist, das wird im Karton-Gewimmel heute eher als Frage nach der moralischen Verfassung des Menschen in böser Umwelt verhandelt. Wohnungsnot, Flüchtlingsstrom, Asyl, familiärer Zwist, hier mag man sich alle Dramen und Dilemmata des zusammengedrängten Menschengewusels vorstellen. In dem alle Akteure vortrefflich an Kontur gewinnen […]. Frei nach Brecht und seinem lehrstückhaften Ansatz könnte man abschließend in Münster sagen: Wir sehen die Kartons purzeln und viele Fragen offen. Sehenswert!
Johannes Loy, Westfälische Nachrichten, 11. November 2019
Der theoretischen Konzeption der berühmten Vorlage weithin treu verpflichtet, haben Regisseurin Katrin Plötner und Dramaturg Michael Letmathe es verstanden, das lehrhafte, 1943 uraufgeführte Stück überzeugend zu modernisieren – und ihre Deutung mit lustvoller Frechheit und einem erstaunlichen Bühnenbild zu bereichern. […]
Sandra Bezler spielt nicht eine sprichwörtlich gespaltene Persönlichkeit. Vielmehr gelingt ihr der ausdrucksstarke Spagat, zwei konturierte, gegensätzliche Rollen zu entwerfen, in denen jeweils auch der Charakter der anderen Figur sekundenweise aufblitzen kann – insbesondere, wenn die Niedertracht der Zeitgenossen übermächtig wird. Joachim Foerster, der die hässliche Gesinnung seiner Figur detailreich entblößt, gibt diesem Piloten überdies eine den Zuschauer bezwingende körperliche Haltung. […] All das gewitzt-analytische Treiben vollzieht sich in einem imposanten, von Bettina Pommer gestalteten Bühnenbild, das eigentlich eine mehrstöckige Bühnen-Mauer ist, die aus mehr als 200 Komponenten besteht […]: eine Idee, die das Stück, das Ensemble und den rund 170 Minuten währenden Theaterabend vorzüglich trägt.
Alexander Reuter, Die Glocke, 11. November 2019
Sandra Bezler ist der wandelbare Mittelpunkt dieser Inszenierung. Ihre Einsichten („Menschen werfen das Unerträgliche weg“) sind aufrichtig und mit Zuversicht („Die Menschen zeigen gern, was sie gut können“) zum Publikum gesprochen. Die Strukturmittel des epischen Theaters klingen bei ihr wie persönliche Botschaften einer abenteuerlichen Reise. […] Mit ihrem glitzernden Kleid und den blonden Haaren ist Sandra Bezler vor allem eine Heldin aus Anime- oder Märchengeschichten. Aber auch das gibt „Der gute Mensch von Sezuan“ her. Plötner nutzt es stilsicher.
Achim Lettmann, Westfälischer Anzeiger, 11. November 2019
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