3. Sinfoniekonzert
„Bei César Franck war alles Gefühl und beinahe nichts reine Vernunft“, notierte Romain Rolland 1908 über seinen Musikerfreund. Als Komponist blieb der vor allem als Organist und Lehrer geschätzte Franck jedoch lange kaum beachtet, und erst die Nachwelt hat die d-Moll-Sinfonie als eines der bedeutendsten Werke der französischen Orchesterliteratur anerkannt. Le Chasseur maudit überträgt die schauerlichplastische Sprache von Gottfried August Bürgers Ballade in bohrende musikalisch Drastik, an deren Ende Bann, Fluch und ein auf ewig beschworenes Schicksal unüberhörbar die Oberhand gewinnen.
Henri Vieuxtemps war der nach Paganini berühmteste reisende Geigenvirtuose, und auch er komponierte sich Violinmusik nicht zuletzt selbst auf den Leib und in die Finger. Das 4. Violinkonzert entstand während seiner Zeit als Leibvirtuose des russischen Zaren – bis heute ein Paradestück berühmter Geiger, das neben halsbrecherischer Virtuosität auch mit wunderbar gesanglichen Passagen verzaubert.
Die Solistin Midori Goto ist dem Publikum bereits seit 1987 als Konzertmeisterin des Sinfonieorchester Münster vertraut. Am Konzertpult gibt Henning Ehlert seinen Einstand als neuer 1. Kapellmeister des Sinfonieorchesters.
Programm
CÉSAR FRANCK (1822–1890)
Le chasseur maudit (1882)
HENRI VIEUXTEMPS (1820–1881)
Konzert für Violine und Orchester Nr. 4 d-Moll op. 31 (um 1850)
CÉSAR FRANCK
Sinfonie d-Moll (1888)